Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1909) Die Natur / von G. Schwalbe ...
Entstehung
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6. Häufigste Temperaturen.

Zur Darstellung der Temperaturverhältnisse hat man sich auf eine Anregung von Hugo Meyer* *) hin auch des sog. Scheitelwertes, d. h. des verhältnismäßig häufigsten Wertes bedient, und zwar hat man denselben zunächst für das Tagesmittel abgeleitet. Lei dieser Darstellung verzichtet man allerdings nicht ganz auf Mittel­werte, denn das Tagesmittel der Temperatur ist der Wert, um welchen die Temperatur im Laufe eines Tages herum schwankt, und welches erst nach geeigneten Methoden ab­geleitet werden muß. Die höchsten Tagesmittel des Sommers sind erheblich niedriger, als die höchsten Temperaturen, dasselbe gilt in umgekehrtem Sinne für den Winter. Den Scheitelwert der Tagesmittel erhält man nun in der Weise, daß man für eine be­stimmte Periode dieselben in gleiche Intervalle von z. B. p 0 teilt und sodann fest stellt, wieviel Beobachtungen auf jedes einzelne Intervall kommen. Diese Untersuchung ist von p. perIewitz^) für die 38jährige Periode von Berlin (Innenstadt) für die einzelnen Monate durchgeführt worden. Ich habe die gegebenen Zahlen für das ganze Jahr summiert, woraus sich interessante, mit den früheren Ergebnissen im wesent­lichen übereinstimmende Resultate ergeben. Die in der Tabelle vorgeschriebenen Tem­peraturen sind abgerundete Zahlen, so daß z. B. 29° das Intervall 28,3 bis 29,4 be­deutet. Es ergibt sich folgendes:

Temperaturen

(Tagesmittel)

Zahl der Fälle 1848-1883

Temperaturen

iTagesmittel)

Zahl der Fälle 1848(883

Temperaturen

(Tagesmittel)

Zahl der Fälle 1848 1883

29 °

2

11°

565

- 1°

296

28°

1

,3°

526

2°

211

27°

5

12°

H87

3°

183

26°

19

11°

458

4°

161

25°

32

10°

482

5°

119

24°

68

9°

589

- 6°

90

23°

119

8°

500

7°

68

22°

2(3

7°

507

8°

48

2(°

302

6°

584

9°

51

20°

584

5°

620

10°

29

19°

459

1°

616

11°

27

18°

55-f

3°

640

12°

23

17°

6(0

2°

653

13°

11

16°

602

1°

553

14°

9

15°

620

-p 0°

905

15°

10

- 16°

9

- 1?°

1

18°

0

19°

2

In dieser Übersicht treten die Jahreszeiten scharf hervor. Das dem Sommer entsprechende Maximum liegt bei (5°, doch sind die Werte bei (6 und (7° nicht wesent-

') Hugo Meyer: Häufigkeit gegebener Temperaturgrnppen in Norddeutschland, Met. Zeitschr. 1887, IV, S. »28-442.

*) Siehe in Met. Zeitschr. V, Juni 1888, S. 230 - 2Z4. Referat von w. Koppen.