Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1909) Die Natur / von G. Schwalbe ...
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0 (unbewölkter Himmel) und 1,0 (ganz bedeckter Himmel) geschätzt, daß z. B. 5 halb bedeckten, 7 zu Vio bedeckten Himmel usw. bedeutet. Nach den Beobachtungen in Berlin ist es nun im Dezember am trübsten, im Nkai und im September am heitersten. Der jährliche Gang der Bewölkung und der Sonnenscheindauer nach Kremser für die Periode 18st2I.stOö ist folgender:

i

Jan.

Febr.

März

April

Mai

Iuni

IM

Aug.

Sept.

Dkt.

Nov.

Dez.

Iahr

Bewölkung .

7,4

6,4

5,8

2,4

5,7

2,7

5,7

5,4

6,7

7,4

7,7

6,4

Sonnenschein

42,2

62,4

104,4

162,2

229,5

256,2

242,0

229,1

147,6

94,9

56,4

27,7

^666,8

Bezeichnet man als heitere Tage solche, an denen die Bewölkung weniger als 2, als trübe Tage solche, an denen sie mehr als 8 ist, so zählt man in Berlin (1848 bis 1877) durchschnittlich 30,5 heitere und 100,1 trübe Tage.

IN NiederschlaAsverhälmisse.

Die Niederschlagsmenge und Niederschlagsverteilung ist aus der beigegebenen, von hellman ich für die Periode sZyssßOO entworfenen Karte ersichtlich. Hell­mann hat an anderer Stelle^) die mittlere Niederschlagsmenge im Jahre für den ganzen preußischen Staat zu 637 mm berechnet. Da die Provinz Brandenburg in fast allen ihren Teilen weniger Niederschlag aufweist, so ersieht man, daß dieselbe be­reits zu den trockeneren Gebieten unseres Vaterlandes gehört. Bei näherer Betrach­tung der Karte zeigt sich, daß nur im äußersten Nordwesten (in der Westprignitz) sowie im äußersten Süden der Provinz in der Gegend von Sommerfeld 650 mm eben erreicht oder überschritten werden. Außerdem werden 600 mm in der prignitz sowie westlich von Angermünde und andererseits im Süden der Provinz erreicht. Auch im äußersten Nordosten (nordöstlich von Arnswalde) sowie im Kreise Gst- und lVest-Sternberg und östlich von Jüterbog wird dieser Betrag überschritten. Die Ur­sachen der hohen Niederschlagsmengen im Norden und Süden dürften verschieden sein. Der Norden, besonders der Nordwesten ist bereits in weit höherem Grade als das übrige Gebiet ozeanischen Ginflüssen zugänglich. Die höhere Regenmenge dürfte daher in erster Reihe durch eine Vermehrung der herbst- und Mnterregen bedingt sein, während im Süden die häufigeren Gewitterregen des Sommers ausschlag­gebend sein dürften. Das Regengebiet im Nordosten steht mit demjenigen von Hinterpommern im Zusammenhänge, hier ist es bereits der Einfluß des Uralisch- Baltischen Höhenzuges, der sich geltend macht. Die Vermehrung des Regenfalles bei Sternberg ist aus dem bedeutenden Ansteigen des Landes in jener Gegend erklärlich.

st <8. ksellmann: Regenkarte der Provinzen Brandenburg und Pommern, sowie der (Lroßherzogtiimer Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg-Sirelitz. Mit erläuterndem Text und Tabellen. Berlin ,yo,. Dietrich Kenner (Ernst volsten).

<8. kiellmann: Über die relative Regenarmut der deutschen Flachküsten. Sitzungs­berichte der König!. Preußischen Akademie der Wissenschaften. Sitzung der physikalisch-mathe­matischen Klasse vom 22. Dezember 1904. l.IV S 8. -