Magdeburg.33,0 Frankfurt a. O. . . HO,8
Brandenburg .... 36,7 j kandsberg a. w. . . H7,H
Potsdam.^ Görlitz . - .... 62,7
Berlin ..37,5
Selbstverständlich sind bei dieser Zählung sämtliche Tage, an denen Schnee den Erdboden bedeckt hat, nicht nur etwa die Tage mit Neuschnee mitgezählt.
Die Schneedecke ist von Bedeutung für die Temperaturverhältnisse des Winters. Man hat festgestellt, daß ihr Vorhandensein die Erniedrigung der Temperatur in klaren Winternächten wesentlich begünstigt. Trotzdem wird sie von den Landwirten als Schutz gegen das in schneefreien Frostperioden nicht selten eintretende Auswintern des Getreides gewünscht. Da der Schnee ein schlechter Wärmeleiter ist, so schützt eine genügend bobe Decke die Felder vor dem Eindringen des Frostes?)
Graupeln und Hagel.
Außer als Schnee kann fester Niederschlag noch in Form von Graupeln oder Hagel falle». Beide Ersck^einungen werden nicht immer scharf voneinander getrennt. Die Graupeln sind kugelrunde, etwa erbsengroße undurchsichtige schneeballartige Gebilde und erweisen sich auch ihrer Struktur nach tatsächlich als ein Konglomerat von Schneekristallen. Zhr gewöhnlicher Durchmesser beträgt etwa 2—5 mm. Sie können zu allen Jahreszeiten fallen, sind aber besonders im Frühling und demnächst im kserbste einigermaßen häufig. Meist sind sie Begleiterscheinungen heftiger, sturmartiger Böen und treten nicht selten mit Regen- oder Schneeböen gleichzeitig auf. Die Erscheinung ist zu selten, als daß man auf dem Gebiete, wie dem hier bearbeiteten, klimatische Verschiedenheiten seststellen könnte. Da sie im Küstengebiete häufiger sind als im Binnenlande, so lverden sie auch in unserem Gebiete im Norden und Nordwesten besonders häufig sein. Nach den mir vorliegenden Angaben zählt Hamburg im Zahre s s, Berlin 4 Graupeltage.
Der Hagel besteht aus Eisstücken von unregelmäßiger, meist birnen- oder pilz- artiger Form. Dieselben sind stets milchig trübe, nie vollkommen durchsichtig. Sie haben meist einen trüben Kern (Graupelkorn), welcher von lufthaltigen Eisschichten umscblossen ist. Die Größe ist sehr mannigfaltig, von Haselnußgröße bis zur Größe etwa von Taubeneiern wechselnd. Auch der Hagel kann in Begleitung der oben erwähnten Böen auftreten, fällt aber weit häufiger bei Gelegenheit sommerlicher Gewitter, wo er strichlveise große Verheerungen anrichten kann. So wurde z. B. Berlin im Zuni s877 von einem verheerenden Hagelwetter heimgesucht, das viele Fensterscheiben zertrümmerte. Nach den Aufzeichnungen meines Vaters über dieses Gewitter batten die Hagelkörner teilweise die Größe von Taubeneiern. Die Struktur entsprach der oben beschriebenen ziemlicb genau; die Temperatur sank in kurzer Zeit von ^32° <7 bis -k s6" <7.
st 2 iehe auch die Arbeit von G. Lachmann: Die Tchneedecke in Berlin. Berliner Zweigverein der Deutsche» Meteorologischen Gesellschaft, zg. Vereinsjahr z?02.