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die Gewitter insofern auszuüben, als selten ein von Westen kommendes Gewitter zentral über Trebbin zieht. Lolche Gewitter werden vielmehr meist schon vorher i» südlicher oder nördlicher Richtung oder nach beiden Leiten hin abgelenkt, In der Niederung zwischen Elbe und Havel scheint sich ein Herd mit stärkerer Gewittertätigkeit zu befinden. Auch die Dauer der Gewitter zeigt charakteristische Merkmale in den einzelnen Jahreszeiten. Die Gewitter von ^ bis s Ltunde Dauer zeigen vom Frühjahr zum Herbst eine Zunahme in ihrer Häufigkeit, die von längerer Dauer dagegen meist eine Abnahme. Was den jährlichen Gang der Erscheinung anbelangt, so zeigen sich zwei Maxima in den Lommermonaten (Juni, Juli, August), von denen wiederum das Ende Juni und Anfang Juli auftretende das andere, gegen die Mitte des August, erheblich übertrifft. Neben dem sommerlichen Hauptmaximum ist besonders das Frühlingsmaximum vom ss. bis 20. Mai zu erwähnen, während Ende März und Ende Leptember sich schwächere Maxima bemerkbar machen. Was die tägliche Periode anbelangt, so zeigen sich im Frühjahre fast auf dem ganzen Gebiete zwei Nachmittagsmaxima, und zwar kurz nach Mittag, sowie zwischen 4 und 6 Uhr. Letzteres ist in der Regel ausgeprägter als das erstere. Auch im Lommer lassen sich zwei Nachmittagsmaxima feststellen, von denen das intensivere auf die frühen Nachmittagsstunden fällt. Die Eintrittszeit verspätet sich in der Richtung von Westen nach Gsten. Das zweite Maximum fällt in die Abendstunden und verspätet sich ebenfalls von Westen nach Gsten. Im Herbste konnte nur ein nachmittägiges Maximum (zwischen 4 und 6 Uhr) festgestellt werden. Nur ein kleiner Teil der Gewitter ist von Graupeln oder Hagel begleitet. Dagegen sind sehr ergiebige Regenfälle bei starken Gewittern die Regel. In Berlin machen die Gewitterregen etwa 22 der Gesamtniederschlagssumme des Jahres aus. Lommergewitter sind auf unserem ganzen Gebiete bei weitem vorherrschend. Im Nordwesten desselben dürften aber Wintergewittcr etwas häufiger sein, als in dem von Arendt behandelten Gebiete.
17. Windverhältnisse.
Die Häufigkeit der Windrichtungen in Berlin liegt für die Periode l84>8 bis s877 berechnet vor?) Die Ergebnisse dürften im wesentlichen für das ganze Gebiet Gültigkeit haben. Es zeigt sich, daß das ganze Jahr hindurch südwestliche und besonders westliche Winde vorherrschen. Erstere haben ihr Maximum im Januar und ihr Minimum im Juni, sind, also im Winter die herrschenden Winde, letztere dagegen haben ein Maximum im Juli und ein Minimum im Januar, beherrschen also den Lommer. Nächst diesen beiden Richtungen kommen die meisten Winde aus Gsten. Der Gstwind hat ein Häufigkeitsmaximum im Winter (Dezember, Januar) sowie im Mai, ein Häufigkeitsminimum dagegen im Juli. Am seltensten sind reine Nordwinde. Das Nähere ist aus folgender Tabelle ersichtlich:
> ') preußische Statistik XVIX. Monatliche Mittel des Jahrganges 1878 . veröffentlicht
vom Meteorolog. Institut. Berlin (87?. Enthält: Arndt: Die Resultate der meteorologischen Beobachtungen in Berlin während der 20 Jahre 18^8—77.