Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1909) Die Natur / von G. Schwalbe ...
Entstehung
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muß, als bei weniger dicht gedrängten. Natürlich muß man bei allen derartigen Untersuchungen den Luftdruck aller Ärte auf ein gleiches Niveau, am besten auf das Meeresniveau reduzieren. N!it zunehmender Seehöhe nimmt der Luftdruck ab und zwar innerhalb der Seehöl^en, die in der Provinz Brandenburg in Betracht kommen, um etwa 1 mm auf je 11 m Erhebung. Für Berlin beträgt im Mittel der Jahre 1851l 900 der Luftdruck im Meeresniveau 761,2 mm. Auf die einzelnen Monate kommen folgende Werte:

Januar. 762,7 mm

Februar .... 762,3 ,,

März .7599 -

April. 760 H

Mai. 760,7

Juni.76s,1

Juli. 760,5 mm

August. 760,9 "

September . . . 762,1 ,,

Mkiober .76 s,2 ,,

November . . .761,6

Dezember . . . .761,8 ,,

Dllrchschnittlich ist also der Luftdruck im Januar am höchsten, im März am niedrigsten. Sommer und Winter unterscheiden sich hauptsächlich dadurch, daß erstere Jahreszeit sehr viel geringere Schwankungen aufweist als letztere. Sowohl die höckisten als auch die tiefsten Barometerstände, welche Vorkommen, fallen in den Winter. Der absolut höchste Barometerstand wurde in Berlin (Höhe des Baro­meters H 8,9 m über dem Meere) am 23. Januar 1907 mit 787,2 mm beobachtet, der niedrigste am 9 . Februar 1889 mit 72^,^ mm.

19. Witterung der Mark bei verschiedenen Wetterlagen.

Im Innern der Hochdruckgebiete pflegt ruhiges, heiteres, im Sommer warmes, im Winter kaltes Wetter zu herrschen. Im Innern der Tiefdruckgebiete ist es be­wölkt mit Niederschlägen und zwar meist im Winter warm, im Sommer kalt. Das Wetter in unseren Gegenden beim Vorübergange von Depressionen hängt ganz davon ab, ob dieselben, wie gewöhnlich im Winter, nördlich von uns vorüber­ziehen, oder ob sie sich mehr südlich oder östlich von uns befinden. Im ersteren Falle baden wir südwestliche Winde und nasses, meist mildes Wetter, im letzteren Falle nördlickie Winde bei niedriger Temperatur und Schneefällen >im Winter. Die beifolgende Aarteh veranschaulicht nach van Bebber die Augstraßen der Baro- meterminima über Europa. Auch die Bezeichnungen von van Bebber sind beibe­halten worden.

Das Wetter über Mitteleuropa bei dem Vorübergang eines Minimums auf einer dieser Zugstraßen charakterisiert Aöppenh in Aürze so:

6 w. I. van Bebber: Die Wettervorhersage. Stuttgart, Ferdinand Enke, M9t. t. Auflage. S. 3Z.

2 -Hann: Lehrbuch der Meteorologie, S. sns und soy (Erste Auftage.) Leipzig tyot- Lhr Herm. Tanchnih Siehe auch: w. ). van Bebber: Die Zugstraßen der barometrischen Minima. Met. Zeiischr. >8g>, 8, S. ZSt 5 i°K. Mil einer Tafel.