Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1909) Die Natur / von G. Schwalbe ...
Entstehung
Seite
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Die Zugstraße I ist im Winter von trockenem, wenn auch größtenteils be­decktem Wetter in Deutschland begleitet, die Zugstraßen Va und Vb im Nord- westen von heiterem Wetter, V b im Süden und besonders im Vsten von Nieder­schlägen. Die Zugstraßen II, III, IV sind vorwiegend von Regen oder Schnee begleitet. Im Sommer verhält es sich ähnlich, nur ist das Wetter bei I vor­wiegend heiter, während besonders die Zugstraße IV viele Gewitter hervorruft. In geringerem Maße ist dies auch bei der Zugstraße II der Fall. Die Zugstraße Vs. wird im Sommer nicht betreten.

Was nun speziell die Mark anbelangt, so ist zu erwähnen, - sie in allen ihren Teilen unter dem Einfluß der im Herbst und Winter nördlich

vorüberziehenden Depressionen steht. Selbst die auf der Zugstraße I vorüber­ziehenden Depressionen bringen zu diesen Jahreszeiten noch oft genug reich­liche Niederschläge. Dabei ist es gleichzeitig nicht selten in Süddeutsch-, land, oft auch schon im mitteldeutschen Hügellande heiter und trocken und, be­sonders im Winter, kälter. Es erklärt sich dies daraus, daß gleichzeitig oft genug im Lüden von uns, etwa über dem Alpengebiete, hoher Luftdruck lagert. Er­scheint dagegen eine Depression westlich von Irland, und ist gleichzeitig der Luft­druck über Rußland sehr hoch, so kann dieselbe bereits längere Zeit im westlichen Deutschland trübes, niederschlagreiches Wetter Hervorrufen, während es in der Mark bei südöstlichen Winden noch heiter und trocken, im Winter kalt, im Sommer warm ist. Schreitet freilich das Minimum auf der' gewöhnliäM Bahn weiter

vrandenbur^ische Lande-künde. 3