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Das (Quartär.
Die geologischen Ansichten vor der Aufstellung der Inlandeistheorie.
Die großen Findlinge, wie z. B. die beiden Rauenschen Steine bei Fürstenwalde a. Spree, haben, wie gesagt, zuerst die Aufmerksamkeit auf die oberirdischen Bodenschichten unserer Heimat gelenkt. Da anstehendes Gestein überall fehlt, so suchte man zunächst die Heimat dieser Findlinge festzustellen. Diese Ausgabe war um so leichter zu lösen, als die feldspatführenden unter ihnen sich durch die rote Farbe dieses Gemengteiles leicht kenntlich machen und dadurch auf den skandinavischen Norden hin-
pho,. K. LSdtcke.
Der eine der beiden Rauenschen Steine.
weisen, während die gleichartigen Gesteine der einheimischen Gebirge meist Feldspate von weißer Farbe besitzen. Diese Ansicht wurde schon im s8. Jahrhundert ausgesprochen und in dem ersten Viertel des sß. durch Leopold von Buch und Hausmann begründet.
Die zweite Frage, die sich hier sofort anschloß, war die nach der Art und weise, wie sie in unsere Heimat geschafft sein könnten. Unter der Herrschaft der «Luvierschen Aatastrophentheorie war man auch hier um eine Antwort nicht verlegen. Nach der Ansicht der einen sollten sie von feuerspeienden Berge n*) ausgeworsen worden sein, während andere für große Flutwellen, nach Art der
*) Joh. Lsaias Silberschlag: Geogenie oder Erklärung der Mosaischen Lrderschaffung nach physikalischen und mathematischen Grundsätzen. Berlin t?80. Bd. I 45—22.