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moräne findet. Auffällig ist nur, daß so wenig Muschelkalkgeschiebe nach Süden bewegt worden sind, daß vielmehr der größte Teil auf dem festen Gestein zurückgeblieben ist, wohl ein Zeichen dafür, daß die Schubkraft des Inlandeises an dieser Stelle nicht sehr groß gewesen fein kann, denn ein ganz anderes Profil beschreibt Iohnstrupck) Wo Geschiebeformalion auf Kreide lagert, ist die Oberfläche derselben von größeren oder kleineren_
scharfeckigen Bruchstücken bedeckt. u . - - -kt
Diese Bruchstücke daselbst sind das am spätesten losgebrochene Material, das liegen geblieben ist, während alles vorher vom Eise abgebrochene weitergeschoben oder dem Geschiebelehm eingemischt worden ist.
Tine zweite, ganz ähnliche Störungsersckreinung ist an den Profilen der Tongruben von Herzseide beobachtet worden. Hier sind die obersten Partien des Tones ineinandergeschoben und überschoben worden, während die tieferen unberührt geblieben sind. Unter dem Geschiebelehm folgt entweder direkt der To», oder es lagert nocb eine Schicht von Sand zwischen ihnen. Der Ton selbst schließt in seinen obersten Schichten noch scbmale Sandlager ein, er ist dunkelblau gefärbt und sehr fett, wo Geschiebe- ^ _^ ^ _
Storungen über den Schichtköpfen des Rüders- dorfer Muschelkalkes. Nach tvahnschaffe.
LS: Lehmiger Sand; MG: Vberer Geschiebelehm; R: Aalkstein.
lehm und Ton übereinander liegen, sind beide oft meterlang in dünnen Partien ineinander gezogen worden. Am besten sind die Störungen dort zu beobachten, wo Sand- und Tonschichten miteinander abwecbseln. Hier finden sicb Biegungen,
Stauchungen und Au- sammenschiebungen aller Art. Gin Profil ist besonders interessant. Line Partie Diluvialsand ist zu einem Dreieck ausgezogen. In seinem Mittelpunkt befindet sieb ein Stück Geschiebelehm, das von Land umgeben wird, dessen Scbickitungen den Konturen des Geschiebelehmes folgen. Ls läßt sich kier aber scbwer eine Ricbtung festlegen, aus der die Schubkraft einsetzte.
Leider sind die Profile von Rüdersdorf und Herzfelde nicbt mehr vorhanden. In Herzfelde habe ich in der allerjüngsten Zeit an den Grubenwänden, wo der Untere Sand in längerer Lrstreckung dem Ton ausliegt, nirgends Störungen beobachten
r) Zo Hilst rup: Über die kageruugsverhältnisise und Hebung-Phänomene in den Kreidefelsen auf Möen und Rügen. Zeitschr. d. Deutsch. Geolog. Ges. Bd. XXVI, S. 5ZZ—sss.
Störungen in einer Tongrube von Herzfelde. Nach Mahn schaffe.
NN: Vertviiierungsrinde; MG: Oberer GeschiebeUhm; S: Sand; T: Ton.