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in unserer Aeit haben die bodenbildenden Prozesse noch nicht ih> Ende erreicht, sie sind allerdings wohl nur die sci'wacixni Ausläufer derjenigen, die schon in der Abschmelzperiode eingesetzt batten und zur Bildung des Wiesentones, des hee- kalkes und de- R a s e » eise» st eins führten. Der Ton wird von den hängen meciianisch durch das Regenwasser ausgespült und an passenden hielten wieder abgesetzt, wie z. B. im Haveltal zwisckM Potsdam und Rathenow. Bei den beiden andere» hedimenten greisen auch chemische Prozesse ein, indem die Kohlensäure der atmosphärisctxn (uft, die sich im Regemvasser befindet, die festen Kalk- und Eisen- i'erbindungen des Bodens löst, so daß sie in Quellen zutage treten können. An günstigen hielten verdunstet die Kohlensäure wieder, und die festen Kalk- und Eisen- verbinduiige» schlage» sich nieder. Absätze von Heekalk finden sich z. B. an dem hüd- ende des Werbellinsees und am Bordrande des hckxrrmützelsees. Das Wiesenerz oder der Raseneisenstein hat sich an vielen hielten in den Tiefen der Atittelmärkisckien Bruchzone gebildet, z. B. in den kviesenfläcice» der Umgegend von peitz, wo e- irüher auch ausgebeutet und verhüttet wurde.
Ein ganz junger mechanischer Prozeß, der erst einsetze» konnte, als die (Oberfläche schon vollständig abgetroeknet war, ist die L> ünenbild u n g. Dünen entstehen aus handfläct>e» durch de» Mud, welckrer den Hand emporhebt und ihn wieder falle» läßt, indem er ihn dabei nach der Korngröße sondert. Früher waren die „Handschellen", die mit Dünen bedeckt waren, in der Alark sehr verbreitet und gefürchtet, den» sie debnten sich immer weiter aus. Durch energische Aufforstung sind sie aber r'ollständig verschwunden. Dünen finden sich sowohl in den Tälern wie auf den höhen. Die berüchtigste handsci'elle beißt der Brand und liegt zu beiden heiten der Eisen- babn zwiscl'en Köiiigs-kDusterhausen und (übben; bier sieht man vom Fenster der Eisenbabn aus noch überall den Hand zwischen den dürftigen Kuseln hindurch- lenchten.
Ein anderer <o>euge von der Wirkung des Windes und des Handfluges sind die p v ramide » g e it e i n e oder Dreikanter , die sich durch ein, zwei und auch drei scl'arfe Kanten verraten, zwischen denen glatte gewölbte Flächen liegen mit Barben darin, die dadurch entstanden sind, daß der Hand, als er darüber geweht wurde, die lveniger ividerstandsfäbigen (stemengteile aus dem htein herausgerissen bat. -olcl'e steine mit windschliffniarke» finden sich auch inAslandh; doch hilft hier bei der Politur die vulkaniscl'c Ascl>e mit neben dem feinsten Abbub der abgetrockneten handur. Die äolischen Bildungen spielen dort eine große Rolle und beiße» m»bella
Endlich begann die Besiedelung mit Pflanzen, Tieren und Ai e n s ch« n. Bei der großen Berbreitung der Brücber beanspruclcen die humpf- und Wasserpflanzen eine besondere Beachtung, denn sie treten aui als wichtige Bodenbildner. indem ne den Torf erzeugen, der ein Produkt der trockenen Destillation der Holzfaser i„. pilanzen und pslanzenteile. die unter Wasser liegen, sind vorder Beriivfung geschützt, weil der Sauerstoff der h»ft nur in beschränkter weise Antritt findet, desbalb sammest üch in der bolzfaser der Koblemtofs an, wäbrend die
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