Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1909) Die Natur / von G. Schwalbe ...
Entstehung
Seite
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Die Geologie der einzelnen Landschaften.

Die Prignitz-Ruppiner Löschung.

Die j?rignitz-Ruppiner Löschung bildet den westlichen Flügel unserer Provinz und gehört zur Abdachung des Baltisckien Landrückens; sie besitzt einen einheitlichen Lau, der sich klar aus der Richtung und Verteilung der Bäche und Fließe ergibt. Die n'estlichen, die Eide, Löcknitz und 2 tepenitz, fließen fast von Nord nach Züd, und D c> s s e und Rhin lxiben eine vollkommene Richtung in Nord-Süd. Sie leilen sich auch beinabe gleichmäßig in den Raum, und nur der Abstand zwischen zwei benachbarte» wird nach Osten allmählich größer.

Lin ziveites bezeichnendes Nierkmal dieses Striches sind die Rand- depr e s s ione » , die sich dicht vor der Südböschung beobachten lassen. Sie sind schon S. 72 flüchtig erwähnt als Andeutung eines zum Rhin-Luche parallelen Grabenzuges. Das erste auffällige Stück liegt zwischen der Dosse und der Stepenitz, und zwar dicht hinter den Randdörfern Breddin und Stüdcnitz, und ist ein L u ch, das sich von Damelack am Rande über Demertin bis j?apenbruch hinaufzieht. Es hat an seinem oberen Ende 50 >» Areereshöhe und geht an seinen, unteren auf 4-4 herunter, wäh­rend der Böschungswall hinter Stüdenitz 65 m besitzt. Das Luch ist durchschnittlich I km breit und hat zwischen den beiden Dörfern eine Länge von 32 km. ^n seinem oberen Ende liegen die Quellen der Aarthane und der ^ägelitz, von denen die erstere narb Westen zur Stepenitz und die zweite nach Osten zur Dosse fließt.

Diesem Luch entspricht in dein Abschnitt zwischen Dosse und Rhin ein weit- verzrveigtes W i e s e » g e l ä » d e, dessen Nuttelpunkt Wildberg ist. Es hat bei diesem Mrte eine Nreereshöbe von 57 m, und der Rand südlich davor zeichnet sich wieder durch eine deutliche Böschung aus, die eine Nteereshöhe von 50 bis 58 m besitzt. Das Wiesengelände wird durch die Temnitz entwässert, die zwischen Rohrlack und Garz den 2 km breiten Randwall durchbricht. Es findet sich hier noch eine zweite natürlick'e Rinne mit dem Rohrlacker Graben, der hinüberführt nacb Wuster­hausen a. D

Endlick' läßt sick' auf dein östlich» Endstück zwischen Rhin und Havel, gleich­sam als Fortsetzung, eine Häufung von Seen anführen, die, wenn es auch keine ausgesprock'enen Reibenseen sind, doch eine Längserstreckung parallel dem Süd­rand inneballen rne befinden sick' zwisckien (indow, Nieseberg und Gransee, und als die westlick'« Fortsetzung dieser Linie kann man das kurze hsuerstück des Rhintales zwisck'en chppelsförde und dem chrmützelsee ansehen. Der Gransee hat eine Weeres- höbe rv» 48 m und der Gudelacksee eine solche von 3si m. Es besteht indessen zwisckxn beiden keine Wasserverbindung, und am westlichen Ufer des Gransees ragt ein 102 m lieber Berg m die höhe. Auch hier besitzt das Randstück wieder strich­weise deutlicke Erlxbunge», so erreicht der Hobe Berg nordöstlick» von Liebenberg 8? m Weeresl'öbe

Ganz außer ^usammenbang mit den Randtiefs steht eine merkwürdige Aus- kehlnng des Bodens n o r d ö st I i ch von Lenzen; sie ist von Südwest nack' Nordost >0 km lang, und aus ibrer Soble liegen der Rambower und der Ru-