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Spiegel des Grimnitzsees hat eine Weereshöhe von 65 m und der des Werbellinsees eine solche von in, so daß sich hier ein Höhenunterschied von 22 nr in den Seespiegeln findet. Dieser Unterschied wird noch auffallender, wenn man die Tiefenverhältnisse in Betracht zieht. Der Grimnitzsee ist s5 bis f8 Fuß tief und der Werbellinsee 60 bis 70 Fuß.
Der Grimnitzsee ist ein kreisförmiges Lecken von 4 bis 5 bin Durchmesser mit flachen Ufern und der Werbellinsee ein ausgesprychener Graben von 9 Länge mit bajonettförmigem Knick. Obwohl der Werbellinsee schon auf dem Vorland liegt, wird sein nördlicher Zipfel von hohem Gelände begrenzt, denn die Nlörder- berge auf dem westlichen Ufer erreichen s s3 m, und auf dem östlichen steht noch dieZahl
1 s0 m, außerdem stoßen an diesen höchsten Punkten a» mehreren Stellen tertiäre Bodenarten durch das Diluvium hindurch. Diese Tatsachen sprechen wohl deutlich genug für die tektonische Entstehung des Werbellinsees, während der Grimnitzsee die Stelle einer Randdepression vertritt. Die Glazialisten erklären den Grimnitzsee für einen Stausee und den Werbellinsee für eine Abflußrinne vor dein stationären Eisrande, in dem das Schmelzwasser fallartig hinabstürzte.
Bei Ioachimsthal sind ebenso wie zwischen Liepe und Oderberg ausgedehnte
2 t e i n p a ck u n g e n im Boden vorhanden. In einem Bericht vom Jahre s885 heißt es, daß man hier f6 m tief in den Steinwall hinabgegangen rvar. Nack? Durcksiinkung von 3 m Steinpackung wurde eine ebenso mächtige Einlagerung eines tiefblauen Geschiebelehms durchsunken, unter dem noch weitere 8 bis 10 m Steinpackung folgten. Im Osten und Norden des Grimnitzsees finden sich ausgedehnte Flächen O b e r e n G e s ch i e b e l e h m s, der bis in das Wasser des Sees hinabgeht, was lehrt, daß er ein echter Woränensee ist. In der Umgegend des Werbellinsees dagegen herrscht der U n t e r e 5 a n d , daher breitet sich hier Wald, das König- liche Jagdrevier, die Schorfheide, aus. Trotzdem finden sich bis zur Böschung heranreichend noch ausgedehnte Inseln aus Oberem Geschiebelehm, z. B. zwischen Britz und Lichterfelde, und der Rand hat eine steile Böschung mit einer Erhebung von 67 m.
Die lleumürkische Löschung.
Die Neumärkische Böschung hat genau wie die Prignitz-Ruppiner einen einheitlichen Bau. Es ist hier nur eine zweifache Abdachung vorhanden, eine schmale zur Oder und eine breite zur Warthe und Netze. Auch hier teilen sich Bäck?e und Fließe fast gleichmäßig in die Böschung. Zur Oder fließen Schlibbe und Wietzel und zum Warthe-Netzebruch: Kladow, Zanze, puls und Drage. Die vertiefungs- zone hinter dem Dderrande ist nur schwach, sie ist eigentlich nur angedeutet durch ein paar Seen zwischen Wrecbow, Klemzow und Rlohrin; der Rlohriner See z. B. hat eine Nkeereshöhe von 54 m, während der Plateaurand durchschnittlich einige sechzig Nieter erreicht, durch ihn hindurch bat sich die Schlibbe, die aus dem Wohriner See kommt, ein tiefes Tal ausgewaschen.
Viel energischer tritt die Parallelität zweier Gräben am unteren Ende des Warthetales auf, in dem F a h l e n w e r d e r s ch e n Bruck,, das durch ' den