l!
— foo —
Das Schlesische Vorland.
westlich von der Oder beginnt der Einflußbereich des Mitteldeutschen Gebirgs- systenis. wie eng sich das Schlesische Vorland an den benachbarten Teil der schlesi- sckvn Gebirgslandschaft anschließt, geht aus der Dichtung der größeren Flußläuse in diesen» Abschnitt hervor. Spree, Neiße und Bober behalten auch in ihrem Unterlauf die Süd-Nord-Richtung bei. Trotz des engen Zusammenhanges findet sich doch eine Trennungslinie, nämlich eine Böschung nördlich vor einer weiten Ebene, die sich kurz oberhalb der Grenze der Provinz ausbreitet. Sie übt aber nicht den geringsten Einfluß aus die Richtung dieser Flüsse aus, sondern bedingt nur eine energische Talbildung in den, kurzen Durchbruchsstrich. Die Spreerinne erstreckt sich zwischen Spree- wik und Bresincken und die Neißerinne zwischen Ucnskau und Bademeusel. Besonders schön ist die Lage von Spremberg; man sieht von dem hohen Uferrande hinab aus die Talebene mit dem Fluß, den wiesen und dem Buschwerk, dazwischen liegt die Stadt mit den hoben Fabrikgebäuden nebst den Schornsteinen und im Hintergründe das Schloß.
Das Ansteigen zum Schlesischen Bergland wird schon geographisch bezeichnet, weil sich hier der höchste Punkt der Provinz findet, der 233 m. hohe Rückenberg südlich von Sorau. wenn man in seine Nähe kommt, wundert man sich darüber, wie wenig er in der Landsckxift ausfällt; es geht ihm damit aber wie den übrigen hervorragenden Punkten unserer Provinz, die alle deshalb nicht hervortreten, weil sie in der Regel nicht isoliert liegen, sondern zu einer umfangreichen Erhebung der Landschaft gehören.
vor dem Nordhange des Rückenberges liegt das Sorauer Tal mit dem Goldbach, der zum Bober hinabfließt. Die nördliche Talböschung hinter der Stadt ist besonders steil, so daß die Thaussee in mehreren Windungen emporgeführt werden mußte. Hinter ihr breitet sich ein ausgedehntes ebenes Plateau aus mit festem G e - schiebelehm. Für den fruchtbaren Boden sprechen auch die Zahlen: Grabig:
44 Sgr., Droskau: 36 Sgr. und Laubnitz: 37 Sgr. B e r g h a u sH berichtet von einem überraschend reichen Vorkommen von Kalksteinen in diesem Strich. Auf den Feldern liegen die Kalkbrocken mit anderen Geschieben gemischt und sind bis zu einer Tiefe von 40 Fuß gefunden worden. Die Stücke des Kalksteins sind von verschiedener Größe, es kommen solche von 3 Fuß Länge, 2 Fuß Breite und ffch Fuß Höhe vor. Es ist nordischer Kalkstein, der mit dem Eise aus der Ostsee und ihrer Umgegend bis hierber gebracht wurde. Der Kalkstein ist in früheren Zeiten zur Kalkbrennerei verwertet worden.
Eine merkwürdige Talbildung besitzt die Lubst, ein Nebenfluß der Neiße. Ihr oberer Abschnitt bat eine ostwestliche Richtung und bildet ein breites, flaches Wiesental, sobald sie aber nach Norden umbiegt, fließt sie in einer schmalen Furche mit hohen und steilen Rändern dahin. Die Eisenbahn Sommerfeld—Sorau überschreitet das Tal bei Liebsgen auf einer hoben Brücke, und die Dörfer Linderode, das in ihrem Tal, und Zwippendorf, das auf dem hoben Rande liegt, haben ganz das Aussehen von
') kandbucb der Ntark Brandenburg. Bd. Z 5. K 77 .