Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1909) Die Natur / von G. Schwalbe ...
Entstehung
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Von Süden her schickt das Llstertal zwischen Sedlitz und Sorno eine tiefe Bucht nach Borden vor, die sich bis Dürrwalde verfolgen läßt, und zwischen diesem Dorf und petershain bleibt ein schmaler Streifen Wiesenland als Wasserscheide stehen.

westlich von dieser Trennungslinie setzt der Sächsis che Grenzwall ein.

Tr zerfällt in zwei Abschnitte, einen westlichen und einen östlichen. Für die Provinz '

kommt nur seine nördliche Böschung in Betracht, weil die Grenze ungefähr aus der Wasserscheide entlang läuft. Im großen paßt sich das Streichen des Sächsischen Srenzwalles dem des Harzes an, d. h. er hat eine West-Gst-Richtung mit einer ge­ringen Abweichung nach Nord.

Der westliche Abschnitt hat nur auf einer kurzen Strecke einen beson­deren Namen, und zwar heißt er Fläming und in seinem höchsten Teil im be­sonderen der Hohe Fläming. Tr reicht vom Fiener Bruch im Norden bis zum Dahme­fließ und stellt einen sanft gewölbten Rücken vor, dessen Scheitel nach außen und zwar nach dein nördlickxn Rande hin verschoben ist, so daß er hier eine kürzere Böschung besitzt als auf der entgegengesetzten Seite, eine Ausbildung, die besonders durch die beiden höchsten Punkte, den Hagelberg mit 200 m und den Golm mit 178 m, bezeichnet wird.

Die Grenze gegen die Mittelmärkische Bruchzone ist z. T. sehr deutlich; so besonders lieben dem nordöstlichen Rande, wo das Planetal sich als ein breiter und tiefer Graben zwischen dem Sächsistben Grenzwall und dein Zauche-Plateau einfügt.

Südlich von diesem Abschnitt fehlt aber eine scharfe Begrenzung nach Norden; auf der Strecke zwisckM Treuenbrietzen und Jüterbog schiebt sich nämlich ein durch Bäche und Niederungen zerrissenes Vorland bis über Luckenwalde hinaus nach Norden vor, das in dem lOst in holten Reilberg seine höchste Stelle erreicht. Trst südlich von Luckenwalde bis Baruth hin findet sich wieder eme scharfe Grenzlinie ausgebildet in einem deutliären Grabenzug bis zum Dahmefließ. Dieser westliche Abschnitt hat >

auch in seinem Innern einen einheitlichen Bau; es finden sich tiefe Risse im Boden, die sog. Rommel oder R u m m e I, die z. T. trocken sind, z. T. aber auch Bäche und Fließe auf ihrer Sohle führen. Der längste und deutlichste Riß ist das Planetal, das in einem tief eingerissenen Tor den Fläming verläßt. Auch die Stadt Belzig bat eine gebirgsartige Lage, weil sie in einem ähnlichen tiefen Einriß des Bodens liegt. Der Gbere Geschiebelehm findet sich im ganzen westlichen Hohen Fläming, so in der Gegend zwischen pflügkuff und Zeuden südlich von Niemegk und "

besitzt nach einer Tiefbohrung in Zeuden 14 m Mächtigkeit. In größerer Aus­dehnung findet er sich bei Serno und Stacklitz, ebenso bei Setzteich und in der Gegend von Riedewitz. Auch in der Umgegend von Rietdorf, Niendorf und Ihlo tritt er sehr verbreitet aus. Ts sind hier auch strichweise Endmoränen beobachtet worden, z. B. zwischen Diedersdorf und Rietz und südwestlich von dem Dorf Ragöfen, wo ein 8 km langer Rücken liegt, der aber erst beim Forsthause Spitzberg tvpisch ent­wickelt ist.

Auf dem östlichen Abschnitt des Sächsischen Grenz­walles hört die rückenartige Ausbildung gänzlich auf. Ts läßt sich nur noch die wasseriHde in der alten Streichungsrichtung verfolgen. Sie geht von Dahme über