Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1909) Die Natur / von G. Schwalbe ...
Entstehung
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dem gelben und dem blauen Aalkstein sprechen. Die Bänke des gelben sind ver­hältnismäßig dick und bestehen aus einem porösen, mehr oder weniger dichten Kalk­steine, der daher den Namen Schaumkalk führt.

Dieser dürste als ein aus zerriebenen Muschelschalen, Rrinoidengliedern, Fora­miniferen und anderen Ralkpartikelchen hervorgegangener loser Aaiksand entstanden sein, der nachher durch kristalline Aalkausscheidungen in den Räumen zwischen den Rörnchen sich verfestigte und so eine Art Golith bildete. Noch später sind, wie sich häufig beobachten läßt, die Golithkörnchen der Auflösung verfallen, das Bindemittel aber ist stehen geblieben, wodurch das schaumige Aussehen zustande

O. Anrmon.

Blick in den alten Tiefbau.

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gekommen ist. Für die Entstehung an einer Rüste spricht auch die häufige Schräg­richtung der Schichten, die sich durch einen Wechsel von gröberen und feineren porösen Lagen kundgibt. Endlich zeigt er besonders häufig und schön die sog. S 1 yloli - 1 hen und zwar von der Schichtfläche aus sowohl nach oben wie nach unten. Die Stylolithen sind Säulchen bis zu l 3 cm Länge und 2 em Durchmesser, sie sind meist gerade, zuweilen aber auch stark gekrümmt; auf dem Aopf tragen sie gelegentlich eine Muschel Sekten, Lima, Terebratula) oder einen Saurierknochen, und dann ent­spricht der Querschnitt des Stylolithen dem Umriß dieser Fossilien. Sie treten nur in einer Schicht auf, weshalb diese den Namennähtige" Lage erhalten hat, weil die Ver­knüpfung der beiden Bänke lebhaft an die Nahtbildung der Schädelknochen erinnert. Man erklärt sie als Druckspuren, hervorgerufen durch Schichtverschiebungen vor dem völligen Erstarren des Aalksteins.