Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1909) Die Natur / von G. Schwalbe ...
Entstehung
Seite
132
Einzelbild herunterladen

152

Don besonderer Wichtigkeit war dann wieder die Tätigkeit von Tarl Ludwig Willdenow, einein der hervorragendsten Botaniker überhaupt, der neben seinen zahlreichen, allgemein systematischen Arbeiten auch noch Zeit für ein gründliches Studium seiner Umgebung fand. Willdenow, geboren 1765, war der erste Professor der Botanik an der 1810 gegründeten Universität Berlin und der Reorgani­sator, man kann fast sagen, Gründer des Botanischen Gartens in Berlin. Sein 1787 erschienener Uroclroiuuu kloi-rrs Lkroliueusis ist als erste Flora mit binärer Nomenklatur für das Gebiet von großer Bedeutung. Sehr bekannt ist auch seine 1.79 6 erschienene Berlinische Wilde Baumzucht. Nach seinem am 1.0. Zuli 1812 erfolgten Tode wurde sein mit zahlreichen handschriftlichen Bemerkungen versehenes Handexemplar seines I'rollromn» der Königlichen Bibliothek überwiesen, wo es sich noch jetzt be­findet. Sein Herbarium bildet einen wertvollen Bestandteil des Botanischen Museums, mit dein es auch iin Jahre 1.906 nach Dahlem übersiedelte und als Sonderherbarium erhalten bleibt. -- Gegen Ende des 18. Jahrhunderts veröffentlichte der Phar­mazeut Zoachimi in Hoppes Botanischem Taschenbuch 1794 ein Verzeichnis der selteneren um Havelberg wildwachsenden Pflanzen. Viel bedeutsamer als dieses war aber das ein Zahr früher (1793) erschienene Werk eines lange verkannten und übersehenen Mannes, nämlich Thristian Tonrad Sprengels: Das entdeckte Geheimnis der Natur im Bau und in der Befruchtung der Blumen. Sprengel wurde 1750 in Brandenburg a. H. geboren und wurde Lehrer und später (1780) Rektor der Großen Schule in Spandau, als solcher in bescheidene und oft wenig angenehme Lebensstellung gebracht, stellte er zur Zerstreuung die Beobachtungen an, die zu jenem epochemachenden Werke führen sollten. S. starb am 4. April 1316.')

Zu Beginn des 19- Jahrhunderts veröffentlichten 1>r. Adolf Friedrich Brückner, Arzt in Neubrandenburg (gestorben 25. Mai 18s8), einen Drockroinus kllorrw Neobi-unllouburxensi«, dessen Gebiet auch auf die Provinz Brandenburg übergreift, und I )r. Zohann Friedrich Rebentisch einen I'rockroinu« kklorus Nkvmurcdiene; seine Beobachtungen erstreckten sich namentlich auf die Umgebung von Landsberg a. W. Später (1805) war er Stabsarzt in Berlin und starb am 1. Mai 1850. Zn Hoppes Neuem botanischen Taschenbuch (180911) ver­faßte der am 2. Mai 1815 gestorbene Professor an der Landwirtschaftlichen Akademie zu Möglin, Georg Ernst Wilhelm Trome, einen Abschnitt, Beiträge für die Flora der Mittel mark. Als größeres und selbständiges Werk über die Flora Brandenburgs erschien dann 1813 Karl Sigismund Kunths klloru Lerolinensis, 1 858 in 2. Auflage in 2 Bänden erschienen. Kunth war Professor der Botanik in Berlin und starb am 22. März s850. Zur ersten Auflage des ebengenannten Werkes gab der bekannte Dichter Ur. Adelbert von Thamifso, der am 2s. August 1838 als Kustos am König!. Herbarium in Berlin starb, im Zahre 18 s5 Nachträge: ^Vlluotutioues guueclum uck kllorum Lerolineimom 6. l,. Knn- tkii, die als Anbang der dritten Auflage von F. Walters (Gärtner in Kuners­dorf bei Wriezen, gestorben am 15. Zanuar 1855) Verzeichnis der auf den Fried-

9 Ausführlicheres vgl. bei Ascherson in verstand!. Botan. Vereins Provinz Brandenburg XXXV (,8YZ) S. Vlllff.