Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 28, Blatt 49 [Neue Nr. 2846] (1903) Gandenitz / geognostisch und agronomisch bearb. durch O. Zeise 1892, 1893 u. 1896
Entstehung
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III. Bodenbeschaffenheit.

Von den Hauptbodenarten des norddeutschen Flachlandes, dem Lehmboden, Sand- bezw. Grandboden, Thonboden, Humus­boden und Kalkboden, kommen auf dem Blatte Gandenitz für die land- und forstwirthschaftliche Benutzung fast ausschliesslich nur der Lehmboden, Sand-bezw. Grandboden und Humus­boden in Betracht.

Der Lehm- oder lehmige Boden.

Der nur vom Oberen Geschiebemergel (<?m) gebildete Lehm- oder lehmige Boden besitzt auf dem Blatte eine nicht unerhebliche Verbreitung. Er stellt die äusserste Verwitterungsrinde des Ge- schiebemergels dar, der in seiner ursprünglichen Beschaffenheit als kalkhaltiges, sandig-thoniges Gebilde fast nie an die Ober­fläche tritt. Der Umwandlungsprocess, durch den aus dem kalk­haltigen Geschiebemergel der mehr oder weniger lockere lehmige Ackerboden erzeugt wird, ist in Grubenaufschlüssen gut zu studiren. Zunächst bildete sich eine Decke von Lehm bezw. sandigem Lehm dadurch aus dem Geschiebemergel, dass diesem durch einsickernde, mit geringen Mengen von Kohlensäure be­ladenen, atmosphärische Niederschläge der Kalk entzogen und in grössere Tiefe hinabgeführt wurde, während gleichzeitig die in ihm enthaltenen Eisenoxydul Verbindungen durch den Sauer-