Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1909) Die Natur / von G. Schwalbe ...
Entstehung
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achtete. Die Pflanze wächst dort in einem nasse», moosigen Kiefernwald. Sie bietet deshalb biologisches Interesse dar, weil sie wie auch andere Orchideen an sehr wechselnden Standorten sich findet; man sieht sie sowohl in nassen Torfsümpsen als in ziemlich trockenen, sandigen Nadelwäldern. In nahezu allen Nachbargebieten bekannt, so nahe der Westgrenze an mehreren Grten im Hannoverschen Wendlande; besonders an der Ostseeküste zerstreut.

Lllerostzckis monopbvllos. Diese sehr kleine, meist nur mit einem Laubblatte versehene gelblichgrün blühende Orchidee nasser Grlenbrücher besitzt ebenfalls nur einen Fundort, und zwar wie die ebengenannte Vpixaetts bei Gberswalde, wo sie 1857 von dem verstorbenen Kantor Heinr. Buchholz zwischen dem großen und kleinen See entdeckt wurde. Auf Rügen und von Usedom und Wollin ostwärts zerstreut. In Posen kein sicherer Fundort mehr.

8alix ltvicka. Ob diese Art in der Provinz vorkommt, steht nicht fest, da die Zugehörigkeit der bei Sommerfeld in nassen Sümpfen gefundenen Pflanzen un­sicher ist. Im östlichen Norddeutschland zerstreut.

AlFriea Aule, der Gagelstrauch, eine Gharakterpflanze der nordwestdeutschcn Heidegebiete, an die atlantischen Florengebiete gebunden. Die Grenze ihrer kom­pakten Verbreitung verläuft westlich bis nordwestlick jenseits der Gebietsgrenzen; innerhalb des Gebietes findet sie sich nur in der ja durch eine atlantische Florengc- sellschaft ausgezeichneten Lausitz, und zwar mehrfach bei Luckauft und bei Lucken­walde. Die Pflanze ist dort schon seit langer Zeit bekannt und wird bereits von §. Rabenhorst in seiner Vlora Imsatiea angegeben.- Weiteres vgl. unten bei den eine Grenze erreichenden Arten.

Lstula bumtlis, die Strauchbirke, wurde zuerst von Ruthe sen. bei Oranien­burg entdeckt: Grlenbruch westlich bei Grüneberg. Später fand sie paeske, der damalige Besitzer von Reetz, mehrfach bei Arnswalde, namentlich auf den Ihnawiesen bei Reetz. In den letzten Jahren fand vr. G. Ulbrichdie Art auch bei Liebe­rose, unweit Iamlitz. In Mecklenburg mehrfach.

(Obiontz peäuneulata /NaL'nrrt« pecku-ro./ findet sich auf Salzstellen in Anhalt, im Nkagdeburgischen, in Mecklenburg und Pommern, wurde aber in Brandenburg bisher nicht bemerkt.)

Lerastium auoumluiu sÄs/Zm-ra visercka) wurde bisher nur mehrfach im Überschwemmungsgebiete der Oder bei Frankfurt beobachtet: Farrwinkel, Ochsen­werder. Die Pflanze ist wohl sicher mit Hochwasser aus Schlesien herabgeschwemmt.

6. braeb^petalum ist außer bei Nauen, wo es Grantzow bei Groß- Bähnitz angab, nur an mehreren Stellen an der Oder, zwischen Frankfurt und Oder­berg gefunden, wo es an einigen Standorten alljährlich regelmäßig auftritt.

.^Isine tennikolta wurde früher von Rabenhorst in seiner Vlora Kn- satten mehrfach aus der Lausitz angegeben, wurde aber später nur einmal am Groß-

*) vgl. Ascherson in verhandl. Botan. ver. Provinz Brandend. III, IV ( 1862 ) S. XIX; XXI (187?) S. wl- R. v. Üchtritz im 5H. Iahresber. d. Schles. Gesellsch. f. vaterl. Kultur S. 1?1 (1876) nnd L. koew in kinnaea XÜII S- 525, 660 (187?1.