Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1909) Die Natur / von G. Schwalbe ...
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vgl. «Lohn und T as p ar y (Bot. Ztg. 1859, t. IV bis V). Die Verbreitung ist sehr eigentümlich, in Norddeutschland ist sie nur noch aus einigen Leen im Osten bekannt, außerdem aus Schlesien und dem östlichen, besonders südöstlichen (Ungarn usw.) Europa. Am verbreitetsten ist sie vom Lüden Frankreichs bis Gber- italien, dann kommt sie aber noch im tropischen Asien und Afrika und in Queens­land, in Japan und im Amurlande vor, gewiß eine sonderbare Verbreitung!

rilluen museosa. Me die oben als verschwunden aufgeführte Lulliarän eine zwerghafte (moosähnliche") Ornssnlaoen der nassen oder feuchten Standorte. Wurde bisher nur bei Jüterbog, und zwar im Kessel bei Niedergörsdorf H828 vom Apotheker Karl Laut sch (Königsberg i. p.) entdeckt und seitdem dort oft ge­sammelt, nachdem Garcke sie s855 wieder aufsand.

0bry8v8pleuium oppo8ltikoI1um. Das Milzkraut, mit gegenständigen Blättern, ist sowohl im Westen als im Norden der Provinz zerstreut anzutreffen, fehlt aber fast in ganz Brandenburg, sowie gänzlich in Posen, West- und Ostpreußen. Bei uns findet es sich nur mehrfach bei Lorau und pförten in Wäldern an Bächen und Quellen. Diese Fundorte schließen sich an die schlesischen bei Grünberg usw. an.

L 08 U, einige Rosenarten gehören bei uns zu den seltenen, sind aber bei der systematischen Schwierigkeit der Gattung vielleicht oft übersehen. Wie unten bei den eingebürgerten Pflanzen erwähnt ist, wird der Fundort der R. OnIIien bei Lpremberg, der sich ja den schlesischen anschließt, für ursprünglich gehalten, doch ist das Indigenat der Art vielleicht in ganz Deutschland etwas unsicher. Gleichfalls nur bei Lpremberg gefunden ist die sonst in 5üd- und Mitteldeutschland zerstreute R. ,1 nnärillli. L. motli8 ist von Warnstorf in einem Graben bei Luckau und von Otto von Leemen in den Rüdersdorfer Kalkbergen beobachtet worden.

?iru8 torminali8, die Elsbeere, Eberesche mit ahornartigen Blättern, ist bis jetzt nur noch im nördlicheren Teile der Provinz beobachtet, so bei Buckow, Ebers­walde, Oderberg, Stolpe a. O., Gramzow, Gerswalde; in der Nähe von Berlin findet sich dieser seltene Baum noch in einem Exemplar in der Bredower Forst und mehrfach im Brieselang. An beiden letzten Fundorten wurde die Art erst in den letzten Jahren wieder aufgefunden; sie dürfte sich also vielleicht noch in einigen Forsten finden.

6ytl8U8 8nchttmli8. Niedriger, rasenbildender Ginster, mit breit blattartig ge­flügelten Stengeln, ist im Gebiete nur bei Wiesenburg beobachtet worden. Jenseits der Grenze im Magdeburgischen und um Dessau mehrfach. Die Angabe an der Mecklenburgischen Grenze am Lee bei Wolfshagen bei Strasburg, die von dem wenig glaubwürdigen Grantzow stammt, hat sich nicht bestätigt. Fehlt sonst in Norddeutschland.

Irikolium oebroleucum. Schön gelblich-weißblühender Klee, von ähnlich gefärbten Formen des Mesenklees durch die fehlende Grundrosette von Blättern, in deren Achseln die Blütenstengel stehen, zu unterscheiden. Diese Art, die früher bäufig mit den ebengenannten Formen des Wiesenklees verwechselt worden ist, ist erst neuerdings von den Lehrern R. und O. Schulz in Berlin in der Nähe des Bahnhofs Thorin beim Vorwerk Buchholz ausgefunden worden. Von Nachbar­gebieten ist sie nur von je einem Fundort in Pommern und Posen bekannt.