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fläche rot gefärbte Farn ftannnt aus dem wärmeren Amerika, nördlich bis zum Gntariosee. Bereits (878 teilte De Barv auf der Naturforscherversammlung zu Aasselch mit, daß cV/.ollL, wenn sie absichtlich oder zufällig in ein stehendes Gewässer gelangt, sich in geradezu unglaubliche Weise auf vegetativem Wege, also lediglich durch Sprossung und Teilung ohne Fruchtbildung zu vermehren imstande ist. De Vary nannte sie deshalb eine „neue Wasserpest". In wenigen Wochen sind große Wasserflächen ganz von ihr bedeckt, und zwar haben sich die zahllosen Pflänzchen in einer bis ca. 2 ckern dicken Schicht aufgestaut. Wird ein solcher Teich abgefischt, so ist in kurzer Zeit dasselbe Bild wieder vorhanden. Nkan hat Teiche dreimal im Jahre geräumt, ohne der Pflanze auch nur annähernd Herr zu werden. — Auch im Gebiete der Provinz Brandenburg ist ^olla mehrfach in großen Wengen aufgetreten, so in den achtziger Jahren im Ausstellungspark am Lehrter Bahnhof und in den ersten Jahren dieses Jahrhunderts zwischen dem Bahnhof Südende und Mariendorf, einen Teich mehrere Jahre dicht bedeckend. Im alten Botanisck^en Garten mehrfach. — In Holland ist ^ollrr namentlich auf Gräben alljährlich überall zu finden; bei uns ist sie nach strengeren Wintern immer wieder verschwunden, inildere Winter haben anscheinend ein Teil der Pflanzen überdauert. Sporen, also Fruchtbildung, hat man bisher bei uns nicht beobachtet.
SkInAinellu nxn8, in Nordamerika von Kanada bis Texas heimisch und bei uns nicht selten in Blumentöpfen in niedrigen, kriechenden Polstern als „Moos" in Gärtnereien kultiviert, war seit ((860) langer Zeit im Borsigschen Garten in Berlin und im Glienicker park bei Potsdam seit (870 verwildert?) Cb die Pflanze sich hier noch findet, steht nicht fest.
-luniperuK snbinn (Kaör'na of/rerna/r«(, der Sadebaum, ist in den Alpen heimisch, bei uns hin und wieder verwildert. — Sehr giftig und oft zu verbrecherischen Zwecken benutzt.
Utzlockou tÜÄllackensis (Nock« (an., cknao/rarn« (an.), die Wasserpest, ist in Flüssen Nordamerikas einheimisch, jetzt bei uns allgemein verbreitet, aber wahr- scheinlich erst seit höchstens siebzig Jahren in Europa. Auch sie vermehrt sich wie die obengenannte nur vegetativ, denn in Europa wurde nur die weibliche
Pflanze eingeführt (die männliche wurde erst (880 in Schottland aufgefun- dcn). Wahrscheinlich wurde die Wasserpest zuerst (836 in Irland beobachtet, sicher aber (8H2 in Schottland, (8H2 bei Dublin und (8H7 mehrfach in England. In England, namentlich im mittleren Teile, vermehrte sich die Pflanze dann so, daß sie Schleusen verstopfte, Kanäle aufstaute usw. von England aus gelangte sie in die Botanischen Gärten des Kontinents und von da in die Hände der Aquarienliebhaber. Aus dem Berliner Botanischen Garten wurde die Wasserpest (85st vom damaligen Lehrer Ernst B o ß in Potsdam in Sanssouci in den Gräben bei Lhar- lottenhof ausgesetzt, (860 vom Kantor Buch Holz in Lberswalde beim Alten Wasserfall. In seiner klassischen Flora der Provinz Brandenburg erwäbnt
') vgl. Tageblatt S. 50.
2) vgl. Magnus u. Kuhn, verhandl. Botan. Vereins Provinz Brandenb. XIX (<877) S. iss u. Ascherson u. Lgeling S. (6H.