Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1909) Die Natur / von G. Schwalbe ...
Entstehung
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schwer möglich sein, sie lebend durch die Tust auf größeren Strecken zu transportieren. <Ls können nur kleine, abgebrochene Stückchen oder Lrutknospen gewesen sein, die auf fliegenden Wasservögeln haften blieben und von diesen dann auf anderen Ge- wässern abgestreift wurden. Das kleinste lebende Stückchen genügt, um in kürzester Zeit eine Verseuchung des ganzen Gewässers hervorzubringen und die Wehrzahl der heimischen Wasserpflanzen zu verdrängen. Die schon bei .Wmlla besprochene un­geheure Vermehrungsfähigkeit durch Sprossung ist mehreren Arten eigen. Die im wärmeren Amerika vorkommende große Belockoa (len 8 a ist glücklicherweise bei uns ebensowenig winterhart, wie dieWater Uvacinttm (Lro/t/wrnr« crassipsH, senc schöne, blau blühende Donteäeriaeee des tropischen und subtropischen Amerika, die in ihrer Heimat die Flußläufe so verstopft, daß selbst die größten Dampfer in den Pflanzenmassen stecken bleiben.

Hin und wieder wird die Wasserpest zur Düngung auf die Acker gefahren, wie es ja ähnlich auch mit anderen massenhaft auftretcnden Wasserpflanzen f?otamoA 6 ton-Arten usw.) geschieht. Auch zur Versendung der Aale findet die Pflanze Verwendung.

Vdalaris Oanariensis, das Ranarienvogelgras, Glanz- oder Spitzsamen, wird oft durch die Abfälle des Vogelfutters verschleppt und tritt incht selten einzeln oder in Wenge auf, verschwindet aber meist von selbst wieder, wohl schon deshalb, weil die einheimischen Vögel dem Samen an der Pflanze sehr nachstellen.

Vntboxaiittmm oäoratum (A. VuM), dem nach Waldmeister (Oumariu) duftenden Ruchgrase sehr ähnlich, aber einjährig, ist im Wittelmeergebiete heimisch. Zuerst wurde die Art nach f850 im nordwestdeutschen Flachlande erkannt; wie lange sie dort schon eingebürgert war, läßt sich nicht sagen. Vielleicht wurde sie schon zu Anfang des jst. Jahrhunderts eingeschleppt. Zm Gebiete der Lüneburger Heide ist sie stellenweise so gemein, daß sie wegen ihres, die Sense stark angreifenden Stengels, dort allgemein als Sensendüwel (Sensenteufel) bekannt ist. Bei uns scheint sie nur in der Prignitz völlig eingebürgert zu sein und dürfte auch wohl in der Lausitz Heimatrecht erwerben. Zm übrigen Gebiet tritt sie meist mir hier und da einzeln oder in Wenge auf, bleibt aber meist unbeständig.

Vanleum aan^uinale, Bluthirse, Wanna, ist im Wittelmeergebiete, sicher nicht bei uns ursprünglich einheimisch, wurde früher häufiger, jetzt nur noch seltener wegen der eßbaren Samen angebaut, worüber Ascherson in der Lranckendnrxia IV, 37 H895) berichtet hat. Zetzt findet sich die Art nicht selten auf etwas feuchtem Gartenland, seltener auf Ackern oder Sandwegen, wo sie meist durch das kleinere, ein­heimische I'. lineare (D. ^r/r/orms) ersetzt wird.

k. vertäcillat am (Fetarra rerL), das Riedgras, ist vielleicht gleichfalls nur durch den Gartenbau aus Südeuropa eingeführt; findet sich jetzt zerstreut auf Sckmtt- plätzen usw.

6 alama 8 >' 0 «ti 8 arenaria sAmnrop/rr/a areaarr'n, /Samara areaart«), wie ai-snarr'um auch Strandhafer genannt, ein (Lharaktergras der Strand­dünen, seit langer Zeit auch bei uns im Binnenlandc zur Befestigung des Flug­sandes angepflanzt und vielfach völlig eingebürgert, jch, Sandgegenden oft eine ckxr-