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rakteristische Formation bildend durch die büschelförmig aufstrebenden Pflanzen, um die sich der Flugsand sammelt.
6yno«1on äuetvlon. Hundszahn (wegen der an einen Hundszahn erinnernden Anospen an der lang und weit kriechenden Grundachse), ist bei uns wohl nur mit dem Weinbau eingeführt worden und hat sich z. B. bei Potsdam, bei Baumgarten- brück, am rechten Havelufer und am Schwielorvsee, nach Petzow hin, am linken Havelufer, Werder gegenüber, völlig eingebürgert. Sonst ist die Pflanze früher noch in der Lausitz, am Drehnaer Weinberg bei Luckau und in der Uckermark bei Wichmannsdorf, unweit Boitzenburg und bei Rathenow beobachtet.
LruAvostis minor (L /-osorck«). Dieses kleine, niederliegende Gras hat sich neuerdings mehrfach auf Eisenbahngelände in der Mark angesiedelt und verbreitet sich immer mehr, besonders in der Umgebung von Berlin. Auf den Stationen der Wannseebahn z. B. fehlt sie fast nirgends mehr; sie findet sich fast stets in Gesellschaft der unten zu nennenden vtplotnxls. Zn Süd- und Mitteldeutschland ist die Art schon lange eingebürgert.
Lromus ereotus tritt jetzt nicht selten an Wegrändern, an und in Wäldern und besonders in Parks auf, ist aber jedenfalls erst im Flözgebirge im Magdeburgs scheu wirklich einheimisch und bei uns nur mit Grassamen eingeführt.
Noräeuw ursnuviurn ar-enar-r'us),, der Strandhafer oder Strand
roggen, ist an den Dünen der Nord- und Ostsee heimisch, ist als vortrefflicher Sand- binder zunächst auf den ja in der Mark sehr häufigen Sanddünen und an sandigen Eisenbahndämmen zur Befestigung angepflanzt und hat sich aus diesen Anpflanzungen stellenweise in Sandgruben, auf sandigen Hügeln usw. in großer Masse angesiedelt und überzieht nicht selten weite Strecken.
Xeorus eulnmns, der Aalmus, galt bis vor kurzem fast allgemein als eine einheimische Pflanze. Dierbach (Flora XI P828j S. 5H5) und Göppert (ebendort XIII, S. q>?3) waren wohl die ersten, die sie für eingetührt ansahen. Ascherson hat in unserer Synopsis II, 2 S. 365 die Gründe auseinandergesetzt, die auch uns davon überzeugt haben. Bereits im Altertum und Mittelalter war die Pflanze in Gestalt der Droge bekannt, aber kein europäischer Schriftsteller der damaligen Zeit hat die Pflanze je gesehen. Der erste, der sie lebend erhielt, war Tlusius/) ihm ging sie aus Aonstantinopel zu. Wenn sie in jener Zeit in Österreich oder anderen Teilen Mitteleuropas irgendwie verbreitet gewesen wäre, hätte sie ihm und seinen Zeitgenossen nicht entgehen können. Die Volksnamen der Pflanze geben gleichfalls zu denken; in den meisten mitteleuropäischen Sprachen hängen die Namen entweder mit Xeorus (daraus auch Ackerwurz) oder mit Lulumus zusammen. Der polnische Name "kutarulr weist gleichfalls auf ihre östliche (tatarische, mongolische) Heimat hin. — Dazu kommt als nicht unwichtiges Moment, daß noch niemand in Europa eine Aalmusfrucht beobachtet hat; nur aus dem südlichen und östlichen Asien sind solche bekannt. — Die Verbreitung geschah nach der Einführung auch augenscheinlicb ziemlich schnell; zunächst war sie ja als Arzneipflanze geschätzt,
') vgl. liar. plant, diswr. S. 220.