Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1909) Die Natur / von G. Schwalbe ...
Entstehung
Seite
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Exemplare dürften aus einer Areuzung der hiesigen mit der amerikanischen Art entstanden sein?) Ls bleibt abzuwarten, ob die Form sich erhalten wird.

Dartekarig okkjeinalis, und zwar die Rasse ereetu, wurde früher als Arznei­pflanze vielfach angepflanzt (wegen der früher offizinellen Blätter) und lxü sich aus diesen Aulturen sehr vielfach an R Lauern (besonders alten Stadtmauern), an Zäunen, Wegrändern usw. völlig eingebürgert.

k. äsdilis, Rasse Dkuuszckvanieu, wurde zuerst 186 s von Alex Braun vor­der Aöniglichen Bibliothek in Berlin aufgefunden (vgl. Klszmrbrium irio) und hat sich dort bis jetzt am eisernen Gartengitter erhalten.

^.ristoloebia etematltis, die Osterluzei, ist wahrscheinlich in früheren Jahr­hunderten als Arzneipflanze bei uns eingeführt worden, ist aber jetzt seit langem, besonders an Zäunen, auf Schutt, an Ackerrändern usw., in der Nähe von Ort­schaften oder in diesen verwildert und eingebürgert; hin und wieder findet sie sich sogar mitten in Wäldern.

^.Iriptkx bortense, Gartenmelde, dem in der Nähe der großen Flüsse meist verbreiteten ulten8 nahestehend und vielleicht von ihm abstammend, angeblich in Ruttelasien heimisch, ist in vielen Dörfern und kleineren Ortschaften seit langer Zeit in Gärten und auf Aartoffel- und Rübenäckern ein unvertilgbares Unkraut ge­worden. Wurde früher vielfach, wird jetzt nur noch ziemlich wenig als Gemüse gebaut.

Lüorispsrmum bz-ssopikoliuin, der Wanzensame, wegen der einer Wanze außerordentlich ähnlichen reifen Früchte. Diese im südlichen und südöstlichen Europa, in Asien und Nordamerika weitverbreitete Art, wurde zuerst 1876 von Ruhmer beim Bahnhof Schöneberg, unweit Berlins) beobachtet. Non dort hat sie sich zu­nächst auf den Bahnstrecken im Südwesten Berlins verbreitet und ist durch den Ver­kehr weitergeschleppt worden?) Zetzt ist sie in und uni alle südweslliäien Berliner- Vororte bis Potsdam und Werder eine meist sehr gemeine Pflanze geworden; auck auf Sandstellen im Grunewald usw. trifft man sie allenthalben. Neuerdings ist sie auch an anderen Stellen um Berlin aufgetreten und mit den Bahnen ist sie weiterge­wandert bis Rathenow, Lindow, Lberswalde usw. Auch in Pommern ist sie schon gesehen worden. Ls ist wohl nur eine Frage der Zeit, wann auch diese Pflanze sich den größten Teil des Norddeutschen Flachlandes, in dem sie außerhalb Branden­burgs sich bisher erst hier und da angefunden hat, soweit wenigstens das Sandgebiet reicht, als Wohngebiet erobert haben wird.

.VmÄraiitn8 retroklexus. Dieser jetzt bei uns auf Ruderalstellen usw. nicht seltene Fuchsschwanz ist höchstwahrscheinlich bei uns nicht heimisch-, wo seine eigentliche Heimat zu suchen ist, ist nicht mit Sicherheit zu sagen, da die Art sowohl in Europa als im Orient und in Nordamerika sebr verbreitet ist. Sicher bei uns festgestellt ist sie seit dem Anfang des vorigen Jahrhunderts; um die Nkitte des Jahrhunderts war sie noch in Brandenburg so zerstreut, daß Ascherson in

') vgl. Kühne in verhandl. Botan. ver. Provinz Brandend. XXXVI (, 898 ) S. XXVIII.

2 ) vgl. verhandl. Botan ver. Provinz Brandend. XIX (,877) Sitzb. S. 9 .

') Ascherson a. a. M. XXIII (,S8,) 5ihb. §. 62.