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größerer Orte, wo sie sich meist, auch von den Lahnen entsernt, an Straßen, auf Ruderalstellen und Brachen oft in großer Menge findet, den von ihr bewohnten Plätzen durch ihre Größe (bis fast > in), die spreizenden Aste und abstehenden, langen stielartigen Früchte, sowie durch die hellgelben Blüten ein charakteristisches Gepräge verleihend.
8. Iwoselii. Vor 1860 war diese Art nur im Magdeburgischen und die Elbe abwärts bis Tangermünde, Arneburg und havelberg bekannt, in letzterem Orte wurde sie auf der Domtreppe bereits 1?9H von Zoachi m i, einem Pharmazeuten, entdeckt, jetzt ist sie an vielen Orten eingeschleppt und hält sich bald längere, bald kürzere Zeit, an einigen Stellen scheint sie völlig eingebürgert.
8. Irio ist in Südeuropa einheimisch und ist bei uns wohl aus dein Botanischen Garten in Berlin ausgewandert, an mehreren Orten hat sie sich namentlich in und um Berlin eingebürgert, an einigen Stellen ist sie durch gänzliche Veränderung des Terrains wieder verschwunden, an anderen hat sie sich trotz aller Nachstellungen erhalten, so z. B. am Gartenzaun vor der Rönigl. Bibliothek, wo sie seit etwa 80 Zähren alljährlich erscheint, obwohl der Platz und der Rasen von Unkraut peinlich sauber gehalten ist, und die Pflasterung (wohl mehrfach) erneuert wurde. Auck im Garten der Tierärztlichen Hochschule. Ob die Pflanze sich noch bei Züterbog am Dammtor findet, ist nicht sicher.
viplotnxis itzimikolin ist im südlichen und westlichen Deutschland heimisch, an Zäunen, auf Wällen usw. eingeschleppt, aber selten völlig eingebürgert. Zuerst in der Provinz wurde sie von Buek bei Frankfurt a. O. beim Unterkrug und bei Lebus gefunden, häufiger eingebürgert ist sie an Häfen der Meeresküsten.
I). rnurrrlis, die einjährige (nicht wie die vorige ausdauernde), gelb blühende Art der Gattung bei uns, die gleichfalls in Süddeutschland und am Rhein heimisch ist, ist ganz erheblich häufiger angesiedelt. Zuerst wurde sie 1858 vom Chemiker Friedrich Reinhardt in Gärten in Möglin bei Wriezen entdeckt, und bei Erscheinen von Aschersons Flora von Brandenburg war auch nur dieser Fundort neben mehreren im Elbgebiete bekannt. Später wurde sie an mehreren Orten meist mit fremder Saat eingeschleppt und verbreitete sich namentlich im Riese der Bahnkörper stellenweise mit großer Geschwindigkeit; sie hat sich beispielsweise in der Umgebung Berlins, besonders wie das obengenannte Vorispsrmnin, in und bei den südwestlichen Vororten resp. deren Bahnhöfen so verbreitet, daß sie besonders die nicht so stark gereinigten Rangier- und Gütergleisteilc zur Blütezeit gelb färbt.
I). m-neoickes, die einjährige, weißblühende Art der Gattung, sckreint auch Neigung zur Einbürgerung zu zeigen; wenigstens hat sie sich an und in dem ehemals Herrn Buek gehörigen Garten in Frankfurt a. O. seit vielen Zähren zahlreich angesiedelt (so z. B. noch > 884), und auch im neuen Botanischen Garten zeigt sie Neigung, ein lästiges Unkraut zu werden.
Imunrin nnuun ID. drsnttüfi, das Silberblatt, auch Mondviole oder Mondkraut genannt, wird wegen der Blüten und namentlich wegen der zu Trockenbuketts verwandten großen, rundlickien, seidenglänzenden Fruchtscheidewände vielfach in Gärten kultiviert und verwildert in und bei ihnen in sckxütigen und balbschattigen