Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1909) Die Natur / von G. Schwalbe ...
Entstehung
Seite
184
Einzelbild herunterladen

Gehölzpartien oft in großer Menge; so wurde sie schon vor ca. 50 Jahren viel bei Potsdam, im Port von, Petzow, durch Aschersonsehr viel beobachtet. Jetzt ist sie an zahlreichen Stellen des Gebietes völlig eingebürgert.

Ooedlenrin urmorueiu sArmo,'. r-ustroa««), der Bleerrettich, gehört gleich­falls zu den eingebürgerten Pflanzen. Er ist in Südeuropa heimisch und bei uns seiner scharfschmeckenden Wurzeln wegen seit langem als Gewürz gebaut. Die Meer- rettichkultur war und ist z. T. noch uni Berlin sehr ausgedehnt. Im kleinen wurde er wohl überall gebaut und ist jetzt namentlich in Niederungen aus Wiesen, an Wiesen- und Wasserrändern, an sehr zahlreichen Orten wildwachsend anzutreffen. Auch diese Art bildet bei uns niemals reife Früchte aus, vermehrt sich also nur vege­tativ; dazu ist sie dadurch besonders geeignet, daß ihre Wurzeln imstande sind, leicht und reichlich Adventivknospen zu treiben, so daß also jedes abgetrennte Stückchen Wurzel imstande ist, eine neue Pflanze und damit eine Kolonie zu erzeugen; auch an moorigen Niederungsböden stellt sie durch diese Lebenszähigkeit und Regenerations­fähigkeit der Wurzeln oft ein gehaßtes Unkraut dar, welches nur mit größter Auf­merksamkeit zu bekämpfen ist.

bnpiäium «Irak». In Mitteldeutschland noch heimisch, bei uns nur ein­geschleppt; in den letzten Jahrzehnten an vielen Stellen, namentlich an Ruderalstellen, an Wegrändern usw. oft massenhaft auftretend und völlig eingebürgert. Wie auch die einheimische» Ruderalpflanzen, verschwindet sie durch künstliche Veränderung der ja meist unschönen Ruderalstellen öfter an den Fundorten wieder, da sie die Konkurrenz der rasenbildenden und überhaupt der den Boden dicht deckenden Pflanzen iricht verträgt.

K. npotuluiu, i püdrußland und den Kaukasusländern heimisch, sckxint sich gleichfalls im Gebiete an Schuttstellen usw. einzubürgern; seit 1885 tritt es stellen­weise massenhaft auf. Vgl. OKuntze in Verhandl. Botan. Ver. Provinz Bran­denburg XXVII (s885) S. >78, Ascherson ebendort XXXIII (s8yp 2. j08 ff. und A. Winkler ebendort S. j06.

Ooronopus (Inl.vmus an Wegen und Schuttplätzen im Norddeutschen Flach­lands selten verschleppt, aber sich stellenweise anscheinend einbürgernd, bei uns nur an der Dankeschen Fabrik in Sommerfeld von Warnstors gefunden.

Resecla Inten, die gelbe, ausdauernde Reseda, ist noch in der Näl^e des Ge­bietes einheimisch; im Magdeburgischen Flözgebirge ist sie zerstreut, und ein ver­einzelter Fundort ist sogar noch bei Rogätz bei Burg b. BI. Bet uns ist die Art nur verwildert, aber an einer Reihe von Plätzen, ncunentlich auf sonnigen Hügel», an alten Mauern usw. einzeln oder selten in Menge eingebürgert. Ziemlich standhaft, vielleicht auch den Eingebürgerten zuzuzählen, ist die lveiße Resecku ulbu.

Ribes Fro88uInri'u, die Stack^elbeere. Ob die Stachelbeere wirklich bei uns heimisch ist, erscbcint sehr zweifelhaft, zu mindesten ist die größte Mehrzahl der in Wäldern, an Wegrändern usw. auftretenden Formen auf Verwilderung und Ver­schleppung aus der Kultur zurückzusühren. Man findet diese Ansiedlungen sehr häufig in der Nabe der Waldränder und an Wegen, besonders häufig unmittelbar am Grunde der Stämme alter Bäume, wohin sie nnt Erkrementen gelangt sind. Unter