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Rosa. Aus -er Gattung -er Rosen sin- eine ganze Reihe von nicht ursprünglich heimischen Arten bei uns verwildert, und einige von ihnen haben sich völlig eingebürgert, so z. B. R. pimpluglllkvlm sxüio«r«8tma). Diese niedrige, sehr dicht bestachelte, durch ihre schwarzen Früchte sehr ausgezeichnete Rose ist auch in Mitteldeutschland und in einer sehr niedrigen Form aus den Nordseeinseln heimisch; bei uns ist sie ursprünglich in Anlagen angepflanzt und aus diesen geflüchtet- Anscheinend durch Vögel sind die Samen auch an ziemlich von menschlichen Wohnungen entfernte Plätze gelangt, und so wächst die Rose heute hin und wieder in größerer Menge an sonnigen, buschigen Hügeln, an Ackerrändern usw. Die Vermehrung an Ort und Stelle geschieht außer durch die meist reichlich erzeugten Samen besonders in sandigeren Böden durch Ausläufer, und so überzieht sie öfter größere Stellen ganz- — R. pomlkcrn in Mitteldeutschland und vielleicht auch noch in Westpreußen wild, wird nicht selten wegen ihrer großen Hagebutten angepflanzt (in der letzten Zeit wird sie durch die noch größere erzeugende R. ruZosa, für die Herr vr. Bolle wegen der Ähnlichkeit der Blätter den Namen Rartoffelrose vorschlägt, verdrängt) und ist aus diesen Kulturen oft völlig verwildert. — R. Oulliea angeblich aus Mitteldeutschland stammend und im südlichsten Gebiete in Spremberg als wild angesehen, resp. die wohl nur eine gefüllte Kulturform derselben darstellende R. eeuilkotin, die Zentifolie, sind gleichfalls häufig an Hecken, besonders bei Kirchhöfen, an Abhängen usw. verwildert anzutreffen. — Selten scheint sich auch die gelbe Rose R. «Alant «ria (K. anzusiedeln; noch vor wenigen Zähren stand ein großes
Gebüsch dieser Rose an Mauerruinen am Brandenburger Dom, scheint aber jetzt ousgerodet zu sein, ebenso wie ein altes Exemplar an einer Mauer in Kaputh bei Potsdam. Beide Fundorte dürften aus Anpflanzungen früherer Jahrhunderte sich erhalten haben.
Dirus communis, der Birnbaum, ist in manchen Formen, den Holzbirnen usw., zweifellos in der Provinz heimisch, aber sehr zahlreiche Birnen, die sich jetzt oft mitten in großen Wäldern eingesprengt finden, sind nichts als Abkömmlinge unserer Kul- turbirnen. Sie sind meist durch weniger ausgebildete oder auch ganz fehlende Dornen und durch größere Früchte von den wirklich wilden zu unterscheiden. Unsere Kultur- birnen find schon systematisch sehr schwer zu gliedern und zu scheiden. Zum Teil sind es wohl augenscheinlich Kulturformen der einheimischen Birne, zum großen Teil sind es aber Kreuzungen mit südlicheren, namentlich südosteuropäisch-orientalischen Arten. Durch die lange Kultur und die vielfachen Kreuzungen ist aber die Herkunft schon bei vielen sehr stark verwischt, so daß es gar häufig ganz unmöglich erscheint, von solchen Birnen stammende verwilderte Sämlinge auf ihre Herkunft hin zu deuten. Hin und wieder findet man bei uns in Wäldern oder an Weg- und Grabenrändern eine verwilderte Birne mit gut oder leidlich schmeckenden Früchten, bei den meisten geht aber beim Verwildern bald der Geschmack und Zuckergehalt verloren.
k. malus (ck/al,,.? wmv-xm'ch Apfel. Für den Apfel trifft das bei der Birne Gesagte wohl noch in erhöbtem Maße zu. Wirklich ursprünglich wild ist von dieser Art nur die Rasse silvestris (ace/-da) mit kahlen Blättern, deren Früchte als Holzäpfel wegen ihrer großen Herbigkeit allgemein bekannt sein dürften. Auch die Kultur-