Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1909) Die Natur / von G. Schwalbe ...
Entstehung
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bürgert, an den Standorten meist in großer Stenge auftretend und große Strecken überziehend. Infolge der starken Wurzelbrut ist der Bocksdorn sehr schwer aus­zurotten, und man beobachtet nicht selten den vergeblicken Aampf von Eisenbahn­verwaltungen, Gartenbesitzern usw., den einmal gepflanzten Strauch wieder zu ent­fernen, jedes steckenbleibende Stück Wurzel wächst von neuem aus und kräftigt sich bald wieder. Daß sich die Pflanze auch durch Samen fortpflanzt, zeigt ihr Auftreten an wilden Standorten, auf Nkauern und Türmen usw. In Gebüschen klettert sie oft bis hoch in dieselben hinein, so kann man sie z. B. beim Bahnhof Friedenau in der verwilderten Baumschule oben aus den hohen, säulenförmigen Lebensbäumen (Ickuja) herauswachsen sehen.

WM

^ig. 20 . ?ti/8L>>8 slkekenxi. Fig. 2i. ^trops bellsäonna.

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klivsali» allcolceu^i, die Iudenkirsck^e, wird öfter wegen der roten Frucht­kelche als Zierpflanze kultiviert, ist im Gebiete seit langem verwildert und hat sich namentlich an Weinbergen, in Gürten usw. eingebürgert. Durch die verzweigte, kriechende Grundachse vermehrt sie sich an den Fundorten meist sehr ausgiebig, tritt deshalb fast stets gesellig auf. Die eigentliche cheimat ist das südlichere und süd­östliche Europa.

Vtropn bolluäoiinn, die Tollkirsche, galt früher vielfach als einheimisch, ist aber im Norddeutschen Flachlande wohl schrverlich als ursprünglich wilde Pflanze zu betrachten. Seit alter Zeit wird sie wegen ihres Gehaltes an Atropin, diesem merkwürdigen, in der Augenheilkunde vielverwendeten Gifte, als Arzneipflanze ge­baut und ist aus diesen Aulturen (in den Dörfern vielleicht seit Jahrhunderten) ver-