Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1909) Die Natur / von G. Schwalbe ...
Entstehung
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Ouleuäulu okkieinalls, Ringel-, Studenten- oder Totenblume, ist in Süd­europa heimisch, schon seit langer Zeit in Gärten, namentlich auf dem Lande, eine häufige Kulturpflanze, oft in großer Menge in Gärten verwildert, auch häufig auf Kirchhöfen, auf Schuttplätzen usw., nicht selten auch auf Ackern als Unkraut.

Lebiuops spdaeroospbuluL ist in Süd- und Südofteuropa heimisch, war früher eine beliebte Zierpflanze und ist infolgedessen verwildert, und hat sich an Ruderalstellen, an Zäunen, Bahndämmen und auch an sonnigen Abhängen oft in großer Menge angesiedelt. Bei Berlin wurde er schon beim Tempelhofer Kirchhofe seit f 820, wo sie Albert Dietrich auffand, beobachtet, und findet sich noch jetzt in der Nähe, z. B. am Abhange zur Mannseebahn bei der Bahnstraße in Schöneberg in großer Zahl. Auch an anderen Orten der Mark schon vor über 50 Jahren eingebürgert.

vlrsiuiu oauum ist im östlichen Mitteldeutschland bereits einheimisch, in Nord­deutschland nur selten verschleppt und eingebürgert, bei uns früher durch Vatke auf den Rudower Miesen bei Berlin, und seit f88H von Bohnstedt auf den Hain­wiesen bei Klingmüllers Miese unweit Luckau beobachtet. Auch sonst in Nord­deutschland mehrfach gefunden.

Kllybuiu Llariuuum, Mariendistel oder Stichsaat, ist in Südeuropa heimisch, wird ihrer auf den Nerven schön silberweiß gefleckten Blätter wegen nicht selten an­gesät, hauptsächlich aber waren früher die Früchte offizinell und finden noch jetzt in der Volksmedizin Verwendung. Infolge der Kulturen ist sie nicht selten in Dorf­gärten und auch außerhalb derselben an Zäunen, auf Schuttplätzen und Brachen verwildert, meist ist sie unbeständig, aber in Parks usw. auch völlig eingebürgert und seit Jahrzehnten stets wieder auftretend.

LlulMäimu maoropbylluiu stammt aus den Kaukasusländern und hat bei uns nur ziemlich selten als Zierpflanze Verwendung gefunden, ist aber trotzdem nicht selten in alten Parks verwildert anzutreffen, so wächst es seit langem in großer Zahl im Charlottenburger Schloßgarten und an mehreren Stellen im Park von Sanssouci bei Potsdam; auch in den Parks von Schwedt a. M, Friesack usw. ist die An­siedlung sicher schon vor langer Zeit erfolgt. Durch die stark kriechende Grund­achse vermehrt sich die Pflanze an ihren Standorten meist sehr und bedeckt dann mit ihren großen Grundblättern auf weiteren Strecken den Boden, entwickelt aber die bis fast 2 m hohen, rötlich-lila gefärbte Blütenköpfe tragende Stengel nur ziemlich selten und einzeln.

Z. Die VeAerationsformationen.

Es ist nicht leicht, eine Erklärung und Beschreibung der Vegetationsfor­mationen zu geben, die allgemein verständlich und zugleich auch wissenschaftlich be­gründet erscheint. So grundverschieden in ihrer Physiognomie beispielsweise ein Kiefern- oder gar Eichenwald von einer weit und breit nur mit Heidekraut bestan­denen Heide oder einer Wiese ist, so schwer ist es häufig, eine Erklärung für das

Brandenburgische Landeskunde. ^