Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1909) Die Natur / von G. Schwalbe ...
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sie oft nur wenige Blätter und kommen nur spärlich zur Blüte, so daß sie leicht über­sehen werden. Am auffälligsten ist dies bei ^era klexuosa; sobald der Wald ab­geholzt oder gelichtet wird, die Bodenvegetation also Licht und Luft erhält, sind oft schon im ersten Sommer danach die zierlichen, rötlichen Blütenrispen mit den faden­dünnen, geschlängelten Asten so zahlreich entwickelt, daß von weitem die Erde mit einem feinen Schleier bespannt erscheint. In sehr sandigen Wäldern ist meist der Schasschwingel mit seinen starr aufrechten, schmalen Rispen vorwiegend, oder an lichteren Plätzen das bläuliche, büschelbildende Sandgras, ^VoluMkvtiwrLg. eauos- o-ms. Dazu kommen noch eine Anzahl anderer Gräser und Sauergräser; von den letzteren sind zu nennen die im ersten Frühjahr gelbblühenden Lurex vorns. und 6. erieekorum und besonders der später erscheinende 0. areuarig., auffällig durch seine lang im Sande kriechende Grundachse und die daher streng geradlinig gestellten

Blattbüschel und Stengel. Die schon oben S. 222 genannten roten Nelken, viau Ibns Oartbusiauorum und D. ckol toicles, finden sich auch hier nicht selten. Dann auch v. avouarius, fast weiß, mit stark eingeschnittenen Blumenblättern und der hellpurpurnblühende O- crwsius, beide stark wohlriechend, federnelkenartig.

Besonders im östlichen Teile des Ge­bietes sind (außer 1'- voi-ualis) die blauen Anemonen (I'ulsatilla-Arten) im Früh­jahr ein Schmuck der Kiefernwälder. Neben I'. pnlsukillrr (N. utt/cMr«) und W vor uulis (S. Fig. s6), letztere durch die außen glänzend bräunlich behaarten B lüten sehr ausgezeichnet, sind auchlll.xatsus mit den großen, weitgeöffneten schön blauen Blüten und die häufigste, ?. pratensis, mit den nickenden, dunkelvioletten Blüten zu nennen. Im Sommer fallen ihre großen zottigen, alsIerenbesen" bekannten Fruchtköpse auf. Die schon oben erwähnten Frühlingsfingerkrüuter, kotentilla-Arten, sind auch hier zahlreich vertreten, wie auch der rasenbildende kleine Ginster OonLsra pilosu und der hohe Besenginster 8arotbum- un8 sooparius, alles Zierden der Frühlingsflora, ebenso die Zypressenwolfsmilch, Lupkorbiu evpari88iu8, mit den gelben Blütenständen. Im Juli, und auch später, färben sich die lockeren Rasen einer Fetthenne, 8elluiu reklsxnm, mit lang kriechenden Stengeln, durch die zahlreichen Blüten lebhaft gelb. Zu gleicher Zeit entwickeln sich auch die großen gelben Vorbascum-Arten, die Königskerzen und die beiden Waldkreuzkräuter Seiwmo sllvnticns und 8. vlseosiw, letzteres völlig klebrig. Die Blätter beider sind auf der Unterseite oft völlig rot von dem Rasen eines Pilzes, OalSosporium 86U6eionl8, der von dein Kreuzkraut aus in zweiter Generation die Kiefern befällt und dort den gefürchteten Blasenrost erzeugt. Nicht

Fig. 27. ?ul8sti»a vernalis, Frühlings-