Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1909) Die Natur / von G. Schwalbe ...
Entstehung
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wieder strebt sie auch zwischen anderen Laubhölzern in die lhöhe. Neben der mit­unter bestandbildenden lsängebirke, Lotuia verrucosa, an den mit harten Warzen besetzten jungen Zweigen und den fast dreieckig rhombischen Blättern kenntlich, ist an feuchten Orten nicht selten auch die Besenbirke, L. pubesceus, eingesprengt bis häufig, hat glatte Zweige und meist größere, fast eiförmige Blätter. Baum­artig werden bei den Rüstern meist nur VImus okkusa, die Flatterrüster, mit den hängenden Blüten und Früchten, und i'. scadra (V. montana), die Bergrüster, bei denen, wie bei N- eampcskris, der Feldrüster, die Früchte geknäult sitzen. B. ekkusa sckxeint, was hier eingeflochten werden mag, bei unseren Vorfahren sich großer Be­liebtheit erfreut zu haben, man findet sie besonders um Berlin, aber auch sonst in der Mark in großen, alten Exemplaren auf den Dorfstraßen; so sind solche z. B. noch jetzt in Dahlem, Groß-Lichterfelde, Rahnsdorf usw. erhalten. N. campsstris, die häufigste Art bei uns, ist fast stets strauchartig entwickelt und namentlich durch den viel verzweigten, meist gebogenen, sich bald verjüngenden Stamm, von der ll. scabra mit schlankem Stamm zu unterscheiden (letztere deshalb viel­

fach als Straßenbaum verwendet). Apfel, Virus mal ns, und Birne, V- communis, sind, wie oben S. )87 bemerkt, auch in unseren Wäldern bei-

misch, aber nicht sicher ist häufig die Abstammung einzelner Formen. Ihnen schließen sich die gemeine Eberesche, V. aucuparia, die nirgends fehlt und andere Ebereschen­arten an. Von diesen ist die Elsbeere, I'. torminalis, zu den seltensten und inter­essantesten Bäumen zu rechnen, durch ihre spitzahornähnlichen Blätter ist sie sehr- ausgezeichnet. t'. iutermeäia (V. Ruerwa), die schwedische Mehlbeere, mit den unterseits grauen Blättern, und die der gemeineu'Eberesche sehr ähnliche, aber'groß- früchtige V. ckomostica, der Speierling, sind bei uns höchstens angepflanzt und ver­wildert. Die Vrnuus-Arten bilden, mit Ausnahme vielleicht der Süßkirsche, 1'- avium, stets nur ein Unterholz und werden dort besprochen. Wenn auch, wie S. 1 , 8 '-) auseinandergesetzt, nicht ursprünglich einheimisch, ist doch hier auch die allgemein als Akazie bezeichnete Robiuia psoullacacia aufzuführen. Auf sandigem Boden findet sie sich bei uns sehr häufig massenhaft, und hin und wieder bildet sie infolge früherer Anschonung auch Bestände; ähnlich ist die Roßkastanie, .-Lcscnlus bippo- castauum (vgl. S. sst2), stellenweise ein Bestandteil der Wälder geworden. Von Ahornarten ist der häufigste der Spitzahorn, platanoidcs, mit seinen spitzlappigen,

beiderseits fast gleichfarbigen Blättern, der sich nicht selten auch öfter in größerer Menge beigemischt findet. Erheblich seltener ist pssnckoplatauus, der Berg­ahorn, mit unterseits stark blaugrünen Blättern und in Trauben stehenden Blüten. Der kleinblättrige campesire ist häufig als Unterholz vorhanden, seltener als Waldbaum,, baumartig ist er zumeist in den Niederungen der großen Flüsse zu beobachten.

Ein wichtiger Bestandteil mancher Wälder sind die Lindenarten, bzw. die bei uns wohl allein heimische kleinblättrige oder Winterlinde, lilia coräata (D.

die durch die kleinen Blätter, die auf der Unterseite in den Aderwinkeln lebhaft rostrote Bgrte besitzen, sehr kenntlich ist. Die beiden anderen Arten werden vielfach angepflanzt und sind wahrscheinlich nur in die Wälder verschleppt worden,