Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1909) Die Natur / von G. Schwalbe ...
Entstehung
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verschleppt (vgl. 2. s84), bei der wilden Stachelbeere ist es sogar zweifelhaft, ob sie überhaupt irgendwo im Gebiete ursprünglich wild ist, bei der wilden Johannis­beere lassen sich schon eher wilde und verschleppte Formen unterscheiden. An feuchten Stellen in Wäldern ist die schwarze Johannisbeere, auch Ahl- oder Fuchs­beere genannt, durch den eigenartigen strengen Geruch der Blätter und Geschmack der schwarzen Früchte leicht kenntlich. Gin sehr zierlicher Strauch ist R. ulpiuuin, einer kleinblättrigen Johannisbeere ähnlich, aber mit aufrechten Blüten und Frucht­trauben.

Die Rosenarten, wie auch die beiden Dorne (OvatuvKus oxzmouulku und 6. mouoZzmu.) sind meist auf den sonnigen Hügeln verbreitet und bewohnen in der Mehrzahl der Fälle die Ränder der Wälder. An eben diesen (Orten der Taub­waldungen finden sich auch vorzugsweise die Brombeeren und dis Himbeeren, Rubus 1ÜS.6U8. Einzelne Brombeerarten hier auszuführen ist unmöglich, da, wie oben S. 229 bemerkt ist, ihre Formen zu zahlreich und schwierig sind. In manchen Wäldern spielt auch der Faulbaum, auch Traubenkirsche genannt, I'imnn« puckus, eine große Rolle. Der traubige Blüten- und Fruchtstand lassen die Art, die zur Blütezeit durch den starken Geruch auffällt, leicht erkennen; ihr ähnlich ist die mit­unter verwilderte amerikanische l?. sorotiuu mit blanken Blättern.

Die Süßkirsche wird, wie oben bemerkt, mitunter ansehnlich baumartig, tritt aber auch sehr vielfach als Unterholz auf, nicht so häufig allerdings wie die Sauer­kirschen, die beide aus dem Süden bzw. Südosten eingeführt sind (vgl. S. s85), sie sind durch zwei bis drei kleine Taubblätter am Blütenstande ausgezeichnet, die den Süßkirschen fehlen. Namentlich in sandigen Wäldern ist k. ueicku mit den schlaffen, hängenden Zweigen und der reichlichen Wurzelbrut viel verbreiteter als die auf­rechte, kräftigere I'. coi-asus. Kbainmw outburlieu, durch gegenständige Zweige dornig und mit schwarzen, giftigen, stark abführend wirkenden Beeren, ist oft ebenso zahlreich vorhanden wie das Pfaffenhütchen, Lvonzmus Luroprmus, mit dem grünen, vierkantigen Holze und den schönen, rosagefärbten, vierteiligen, beim Auf­springen den orangefarbigen Samenmantel entlassenden Früchten.

Ein Schmuck der Wälder auch während des Winters ist in einem Teile des Gebietes (vgl. Fig. s?) die Stechpalme, Ilex miuikollum, mit seinen stechenden immergrünen Blättern, vnplrne ins^sroum, der Seidelbast, ist ein niedriger Strauch, der im ersten Frühjahr seine duftenden, fliederähnlichen Blüten entfaltet und während des Sommers mit den lebhaft roten (giftigen)- fleischigen Früchten besetzt ist. Manchen Wäldern ein charakteristisches Aussehen verleiht der Efeu, klocloru Irolix, der namentlich in Schluchten, an schattigen Abhängen usw. oft den ganzen Boden dicht bedeckt, hin und wieder aber auch in größerer Zahl auf die Bäume klimmt, sie mit einem grünen Mantel umgebend.

6oruu8 sunAuinea, der Hartriegel, bildet oft ein dichtes Unterholz, nament­lich in etwas feuchten Wäldern, durch die roten Triebe und die ziemlich großen, gegenständigen, bogennervigen Blätter sehr leicht kenntlich; die Früchte sind schwärz­lich-weiß punktiert. In milderen Wintern mehr oder weniger immergrün, in kalten das Taub völlig verlierend ist Ick^nstrum vulgare, der Tiguster, mit seinen ellipti-