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scheu, lederartigen, gegenständigen Blättern, während des Winters trägt er seine allmählich von den Vögeln verzehrten schwarzen Früchte, selten sind die grünfrüchtigeii, deren Beeren von den Vögeln weniger gern genommen werden sollen. Liner der häufigsten großen Sträucher, namentlich an Waldrändern und Waldwegen, ist der gemeine Hollunder, Sambueus ni^rn, mit den gefiederten Blättern, weißen, in doldenartigen Blütenständen angeordneten Blüten und schwarzen Früchten, die beide, die Blüten zu „Fliedertee", die Früchte zu Fruchtmus und Luppe verwandt werden; die letzteren haben einen stark dunkelfärbenden Last, selten ist er farblos. Nur in der Lausitz vorhanden (vgl. S. 172) ist der schön rotfrüchtige Hollunder, 8. rnce- mv8n. Namentlich in feuchten Wäldern verbreitet, sehr starken Schatten ertragend, ist der wilde Schneeball mit den gegenständigen, ahornähnlich gelappten Blättern.
Namentlich in Eichenwäldern, oft um Haselnußzweige, windet das Geisblatt, auch Jelängerjelieber genannt, Vouleeva poriepliusuuiu, mit großen, gegenständigen Blättern und fast kopfig angeordneten, lebhaft duftenden, gelblich-rosa gefärbten, langröhrigen Blüten. Eine andere Art der Gattung, V. xvlosten m, ist ein starr aufrechter, mittelgroßer Strauch mit behaarten Blättern.
Die Aufzählung der Waldbäume und der unter ihrem Schutze lebenden, Unterholz bildenden Holzgewächse zeigt, daß die Mark Brandenburg nicht arm ist an interessanten und schönen Gehölzen. Aber auch die Arautflora der Laubwälder bietet viel des Beachtenswerten, und ich werde versuchen, eine Übersicht über die wichtigsten Tvpen zu geben. Aus der Abteilung der Farne ist neben den oben (S. 227) genannten, allgemein verbreiteten Arten, besonders der namentlich Eichenwälder liebende Aönigsfarn, Osiuunckn voKalis, zu erwähnen; der Uönigsfarn ist ein stattliches Gewächs mit bis mannshohen Wedeln mit großen Blättchen und gesondertem, feinzerteiltem, braunem, sporentragendem Blatteil. Einige sehr feinästige Schachtelhalme, namentlich das reichverzweigte Vquisstum silvntieum, und das wenigästige t . pvntouso bilden oft charakteristische, hellgrüne Bestände an feuchteren Orten.
Gräser kommen in einer Reihe von Arten vor, meist bedecken sie aber den Boden nicht irgendwie rasenartig, das geschieht gewöhnlich nur an sehr lichten Orten, in den meisten Laubwäldern wachsen sie wie viele der übrigen Uräuter mehr oder weniger einzeln aus der dicken Decke toten Laubes hervor. Am häufigsten sind folgende: lUiliuin okknsnm, mit den sehr lockeren, großen Rispen, deren Aste nachher zurückgeschlagen sind; die breiten Blätter dieses Grases drehen stets die glänzend grüne Blattunterseite nach oben, ^ora eaespitosa ist sehr auffällig durch seine dichten Rasen starrer, scharfer, mehrfurchiger Blätter und die große, lockere, zierliche Rispe. Die lUetien-Arten, namentlich Vt. nutrrrw, mit den nickenden, zierlich braungescheckten Ährchen, gehören mit zu den schönsten kleineren Gräsern der Flora. Sehr charakteristisch für die meisten Laubwälder ist VnetMs ^«oborsoninnn, vom Anäuelgras der Wiesen durch die kriechende Krundachse und die ganz kahlen Ährchen verschieden, durch die lockeren Rasen hellgrünen Laubes sehr auffallend. Sehr dünne, feinborstliche Blätter hat Vestnen boteropbvlln. Weist in großer Wenge treten Lvaeb^pockium silvntienm, rasenförmig und Rr. pinnntum: kriechend, mit fast