Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1909) Die Natur / von G. Schwalbe ...
Entstehung
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einfach ährenförmigen Blutenständen auf; beide haben breite Blätter und sind da­durch meist weithin sichtbar. Auch eine Reihe von Sauergräsern, namentlich Lurex- Arten, ist in den Wäldern häufig; einige von ihnen von sehr zierlicher Tracht.

Der Aronsstab, ^rum mneulntnm ff. S. 147 Fig. 4), ist bei uns sehr selten, erheblich häufiger ist die Türkenbundlilie, Icklium mnrtuKou, mit ihren eigentümlich schmutzig, slreischrotgefleckten Blüten. Milium ursiuum, selten (s. S. 180), ist wegen seines furchtbaren Geruches verhaßt, auch soll es die Milch der Kühe verderben, die das Kraut begierig fressen. Die Salomonssiegel, l'olv-^o 11 nrum-Arten, sind beide ziemlich verbreitet und auch meist gesellig, mit kantigem Stengel ?. okkielrmle, und mit rundem Stengel ?. multiklorum, beider Blüten duftend. Oft große Flächen überzogen sind von Oonvulbrriu majulis, der Maiblume, die mit ihrem Dufte die Wälder mitunter erfüllt. Sie findet sich in zwei Formen, solcher mit sechs purpurvioletten Flecken in den Blüten uns solcher ohne dieselben. Unter den Orchideen sind namentlich zwei aufzuführen, die besonderes Interesse verdienen, der in der Provinz jetzt sehr seltene Frauenschuh, Ovpripeäilum ealeeolus, und die Nest­wurz, Reokkiu niclu« uvis; letztere blattlos, ganz braun gefärbt mit nestartig zusammengedrängten kurzen Wurzeln. Line sehr eigenartige Pflanze ist auch die Haselwurz, s^nrum Vuropueum, mit den fast metallisch glänzenden dunklen, nieren­förmigen Blättern, die stellenweise denen des Efeu ähnlich den Boden decken. Die roten Blüten der stark behaarten roten Lichtnelke, äb-briiärvnm rubrum, leuchten meist aus dem Gebüsch des Unterholzes heraus. Ntelluriu uemorum, einer riesigen Sternmiere ähnlich, überzieht oft auf weite Strecken den feuchten Boden. Stellenweise recht verbreitet ist auch die Akelei, .ärpiilechii vulKuris, mit den fünfspornigen, hängenden blauen Blüten. Wohl die prachtvollste Frühjahrszierde unserer Laub­wälder stellen aber die Anemone-Arten dar, das blaue Leberblümchen, Ilepakieu deputier,. <//. mit seinen dreilappigen Blättern und das weiße und das

gelbe Windröschen, Anemone nemorosu und ch. ruimueulollles, die letzteren beiden meist den Boden weithin deckend und das Leberblümchen oft darin eingesprengt.. Zu gleicher Zeit etwa blüht auch die gelbe Feigwurz, Ruunueulus kieuriu, die ihre glänzenden Blätter nur im Frühjahr entwickelt und wie die beiden Anemone-Arten m ihren oberirdischen Teilen bald abstirbt. Dieselben Eigenschaften besitzen auch die Lerchenspornarten, Lor^äullis soliäu, mit voller und die schönere 6. cuva mit hohler Knolle, beide in der Gestalt der kleinen Blüten als Verwandte desFliegen­den Herzens" der Gärten kenntlich. Auch die Zahnwurz, vouturlu bulbikeru, in den Blüten dem Wiesenschaumkraut ähnlich, nachher viele dunkle Brutknospen tragend, stirbt bald ab, aber erst erheblich später als die vorgenannten.

.Vlliui'iu ulliai'iu (/I. os/rer'uaL). der Knoblauchshederich, hat große, stark nach Zwiebeln riechende Blätter und weiße Kreuzblüten; er bedeckt den Boden unter Gebüschen meist ganz, wie auch (keum urbar,um. dessen mit dem hakig gebogenen Griffel haftende Früchtchen als Kletten an den Kleidungsstücken sehr lästig werden. Auch einige Kleearten finden sich in Laubwäldern, so das weißblühende Vrikolium ino 11 tu im in und die roten ulpestre und k. im-äiuiii, letzteres mit kahlen Kelch­röhren. rVstruAubm KlrerpbMus bat lang am Boden niederliegende Zweige und