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kam, vielmehr zumeist Laubholz vorhanden war, die Mehrzahl der Wälder in reine Kiefernwälder umgewandelt. Dasselbe ist sicher auch an vielen stellen der Mark geschehen, so namentlich wohl auch in den Heidegebieten Brandenburgs, jedenfalls lassen die im Volksmunde in der Lausitz „Pomeranzenbäume" genannten schlecht gedeihenden angeschonten Kiefern nicht auf ein üppiges ehemaliges spontanes Vorkommen an jenen Stellen schließen. In vielen Teilen der Mark sind noch jetzt prachtvolle und ausgedehnte Buchenwaldungen zu finden, so in der nördlichen Hälfte und besonders im Nordosten in der Neumark, wo die Wälder um Berlinchen, Lagow usw. weit berühmt sind und es an Schönheit mit vielen anderen bekannteren Waldungen aufnehmen können. ,
Oie Eigentümlichkeit der Buchenwaldflora ist dadurch bedingt, daß das Laub der Buche sich erst verhältnismäßig spät im Frühjahr entfaltet, dann aber namentlich in üppig gewachsenen Beständen ein dichtes Dach hervorbringt, eine Decke, die die bekannte und in heißen Sommertagen so beliebte Dämmerung im Walde erzeugt. Jedenfalls ist der Lichteinfall ein so geringer, die Abblendung der Sonnenstrahlen ist eine so vollständige, daß eine intensivere Stoffproduktion, ein stärkerer Zuwachs der Pflanzen im Sommer nicht stattfinden kann. Dazu kommt die dichte, schwer zersetzbare Laubdecke, die die Bäume alljährlich fallen lassen. Diese bewirkt, daß fast nur ausdauernde mit kriechender Grundachse versehene Pflanzen dort wachsen können, einjährige sind durch die Schwierigkeit der Keimung und Anwurzelung sehr beschränkt. Das Laub bewirkt aber auch zugleich, daß der Boden bei weitem nicht so stark einfriert, als dies bei unbedecktem Boden geschieht, daß also schon bei den ersten wärmenden Sonnenstrahlen, die durch das modernde, ausgetaute Laub unterstützt werden, die Vegetation beginnt. Die größte Mehrzahl der Tharakterpflanzen der Buchenwälder sind Frühjahrsblüher, die gleich im ersten Frühlinge ihre Blumen entfalten und dann entweder bald nach der Entfaltung -es Buchenlaubes in ihren oberirdischen Teilen absterben, wie wir dies bei den Anemonen usw. oben gesehen haben, aber sie behalten nach der Blüte ihr Laub, vegetieren aber dann meist nur langsam, die geringe Menge des Lichts zur Assimilation verwendend; sie wachsen während des ganzen Sommers dann meist nur wenig oder z. T. gar nicht mehr, wie der Waldmeister, verschiedene der Gräser usw. Die Folge ist, daß die Krautvegetation des Buchenwaldes während des Sommers meist sehr ärmlich erscheint, nur an lichteren Stellen wird das Bild ein bunteres, die Schönheit des blühenden Buchenwaldes muß man im Frühjahr bewundern, die in der obigen Aufzählung genannten Frühlingspflanzen treten deshalb stets als Tharakterpflanzen des dichten Buchenhochwaldes hervor. Nur an den Rändern und, wie gesagt, an lichten Plätzen, finden sich noch andere Pflanzenarten in größerer Menge beigemischt.
Eichenwälder.
Für die Eichenwälder läßt sich eine so einheitliche Schilderung des Vegetationsbildes wie für den Buchenwald nicht geben, schon deshalb, weil sich Eichenwälder oft auf recht verschiedenartigen und namentlich verschieden feuchten Bodenarten finden und nun natürlich unter den wechselnden Vegetationsbedmgungen sehr ver-