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schieden licht sind. Lind die Wälder sehr dicht, wird die Flora immer der der Buchenwälder sehr ähnlich, meist aber sind sie wegen der abweichenden Tracht der Siche viel lichter; die Siche erzeugt nicht jene weitausladenden, schirmartigen Zweige wie die Buche, daher fällt durch die Sichenkronen oder noch mehr zwischen den Kronen hindurch meist reichlich Licht, ja Sonnenstrahlen auf den Waldboden, der darauf gleich durch die Ausbildung einer dichteren, aus einer größeren Zahl von Arten zusammengesetzten Pflanzendecke reagiert. Wir haben also in solchen Eichenwäldern nicht wenige Arten, die zerstreut oder in Rasen auftretend, dominieren, sondern den Boden deckt ein Gemisch zahlreicher Pflanzen; zwischen den Gräsern und den rasenbildenden Kräutern sprießen wenigstengelige Arten hervor, ähnlich also, wie wir es auf der Wiese sehen. Dadurch kommt es auch, daß solche im Buchenwalde stellenweise herrschenden Pflanzen (wie z. B. der Waldmeister), im Sichenwalde oft nur scheinbar zurücktreten.
Die Eichenwälder der Provinz finden sich zum großen Teile auf niedrig gelegenen, oft ganz ebenen Terrains, zum Teil in den Überschwemmungsgebieten der großen Flüsse, die „Auenwälder" Drudes. Diese letzteren, die me.st im Winter mehr oder weniger überschwemmt sind, im Sommer aver trocken liegen, sind meist sehr Pflanzenreich und interessant. An lichteren, feuchten Stellen wandern öfter in größerer Wenge die Wiesenpflanzen ein, und es entsteht so eine beachtenswerte Mischung der Floren, die besonders in den Eichenwäldern mit Sümpfen und Wasserflächen auffällig und artenreich ist. Auf der andern Seite finden wir Eichenwälder auch auf ziemlich trockenem Boden, öfter auch auf Diluvialhügeln, hier zum Teil mit Kiefern gem.fcht; hier treffen wir dann meist zahlreiche Vertreter der unter der Flora der sonnigen pügel aufgeführten Pflanzengesellschaft.
Gebildet werden die Eichenwälder meist aus zwei Arten, öfter überwiegt die eine oder die andere erheblich. Die St.el- oder Sommereiche, pnerens peänuenlatu (auch Pn. robur genannt), hat langgestielte Blüten- und Fruchtstände, dagegen kurzgestielte, am Grunde meist etwas herzförmige Blätter, die Trauben-, Stein- oder Wintereiche, (fa. sesÄIikloru, hat sitzende Fruchtstände und ziemlich langgestielte, am Grunde keilförmig verschmälerte Blätter.
Srlenbrücher.
Die Srlenbrücher sind meist in den feuchten bis nassen Niederungen ausgebildet, in den großen Niederungen Brandenburgs b.lden sie oft ausgedehnte Bestände, die bei uns durchweg von der Schwarzerle, ^lnns ^Intinosu, gebildet wer- .den; die Grauerle, -4.. ineunu, mit grauer Rinde und unterseits grauen Blättern, ist nur hin und wieder in feuchten Wäldern eingestreut zu finden. Die Srlenbrücher bilden sich fast stets dort, wo auf Niederungsboden sich Ntoorablagerungen gebildet haben, wo aber das in diesen Schichten sich befindende Wasser durch eine sickernde Bewegung oder ein größeres, anstoßendes Gewässer erneuert werden kann. Sobald das Wasser völlig stagniert, tritt ein Wiesen- oder Niederungsmoor an ihre Stelle.
Die Flora ist meist ziemlich uninteressant, zwischen den einzelnen Srlenstämmen steht meist Wasser, in dem einige wenige Wasserpflanzen, wie besonders der Wasser-
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