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lunaria (s. Fig. ZH und 5. 2-45). Dem Landwirt sehr lästig ist die nur in einem Teile der Provinz verbreitete Herbstzeitlose, dolebioum autumualo (vgl. S. 465), die im Herbst ihre schönen, krokusartigen Blüten entfaltet, aber sehr giftig ist. Der Schnittlauch, Milium solioonoxrasum, bedeckt nur an der LIbe oft große wiesen- flächen mit seinen lila rosenroten Blüten und berührt daher das Gebiet nur. OrultboKuluiu umdollatnm, der weiße Milchstern, mit den fast doldig gestellten, grüngestreiften Blüten findet sich oft in Menge im Frühjahr. Die gelbe Narzisse, Nareissus pseuäouarelssus, ist nur in der Prignitz und Lausitz auf den Miesen zu finden (vgl. S. 480). Einen prachtvollen Schmuck der Miesen bildet die blaue Iris sidirica, die grasblättrige Schwertlilie, die meist in größerer Menge auftritt, selten ist bei uns Olackiolus imbricatus rotblühend, 6. palustor, wie S. 4-4O bemerkt, ganz verschwunden.
Auf manchen Miesen ist die Grchideenflora ganz außerordentlich reich, namentlich eine ganze Anzahl von Knabenkrautarten treten oft in Menge auf. Am häufigsten ist der purpurnblühende Orebis latikollus mit grobgefleckten Blättern, und der hellere, schmalblättrige, ungefleckte O. iuoaruatus; ihnen gesellen sich aber noch eine ganze Reihe anderer Arten zu, die aufzuzählen hier zu weit führen würde. — Eine kleine Meide, 8al1x rspeus, kriecht oft am Boden entlang und bildet kleine Bestände. Der Sauerampfer, Rumox aeotosa, färbt an mäßig feuchten Stellen, ebenso wie an trockenen der kleine, nicht sauerschmeckende Bitterling, II. acotosella, die Miesen rot. Dasselbe bewirken auch die zahlreichen zylindrischen, fast kolbenförmigen, rosafarbigen Blütenstände des Vol.vxouum bistorta, und das massenhafte Vorkommen der Kuckuckslichtnelke, Oorouaria (/ir/v/mrs) üos oueulh mit ihren zerschlitzten roten Blumenblättern. — Eine sehr auffällige Pflanze ist der einer weißen Silene ähnliche duoubalus baociker, mit den beerenartigen schwarzen Früchten. Einen prachtvollen Duft verbreitet im Juli und August die hellviolettblühende Federnelke, und im Frühjahr sind die Miesen auf weite Strecken oft weiß von dem weißen Hornkraut, (lerastium arveuse, dem sich der gleichfalls weiße Steinbrech, 8axikraxa xranulata, mit den zahlreichen, rötlichen Knöllchen am Stengelgrunde und einige gleich zu erwähnende Kreuzblütler oft zugesellen.
Von gelbblühenden Hahnenfußarten ist in erster Linie der häufige Rarmucu- lus aeer zu nennen, größer ist der eingeführte R. Ktovoni (s. S. 482). Ihnen ähnlich ist die Butterkugel, Irollius Vuropaous, mit der großen, kugeligen Blüte. Gleichfalls gelb sind die Rarbaroa-Arten, Kreuzblütler, mit leiersörmig-fiederigen Blättern, deren verbreitetste L. barbarea (R. vr^an«) ist. Die häufigsten, weißblühenden Kreuzblütler sind die behaarten Trabis arenosa, ausgebreitet (-d- birsuta starr aufrecht) und das etwas rötliche, kahle Miesenschaumkraut, tüarckamiuk pratensis. Sehr bekannt sind die zu den Rosaceen gehörigen Oeuin rlvale, Bachnelkenwurz, mit den bräunlichroten, nickenden Blüten und das gelbe Gänsefingerkraut mit den gefiederten (oft schneeweißen) Blättern, Votentilla anserlna; nicht so häufig bei uns ist der Frauenmantel, ^Ickimilla vulgaris, mit grünen Blüten.
Auf manchen Miesen, namentlich kalkhaltigen, spielt die Familie der Schmetterlingsblütler eine große Rolle. Zunächst wären davon die rosablühenden Hauhechel-