Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1909) Die Natur / von G. Schwalbe ...
Entstehung
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in den Blattachseln fast zu Quirlen angeordneten kleinen, bläulicken Blüten aus. Dazu kommen dann noch eine Reihe von feuchtigkeitsliebenden Wiesengräsern, die den Teppich vervollständigen, in dem nur die folgenden Pflanzenarten auftreten:

Die Schachblume, Vritillaria meleaKris, ist selten (s. 5. s-s8). Von Orchi­deen sind namentlich Vpipaotis palustris mit den nickenden, weißlich-rötlichen Blüten und der prächtige Orcbis laxiklorus palustor mit den großen, lilapurpurnen Blüten auffällig. Kleine weiße Sternblüten werden hervorgebracht von KaZina ucxlosa mit kurzen, nadelartigen Blättern, die grasgrüne 8tsllaria xramiuea, und die graugrüne 8t. Klauen, mit flachen, aber auch schmalen Blättern. Die Sumpf­dotterblume, auch Butterblume genannt, bedeckt mit ihren gelben Blüten im ersten Früh­jahr die meist dann noch sehr nassen Flächen; im Sommer erhebt die Wiesenraute, llKalictrum klavum, ihre dichten, von zahlreichen Staubfäden hellgelben Rispen. Das schon genannte Wiesenschaumkraut, Oarckamius pratensis (S. 2^6), blüht mit der Dotterblume. Ziemlich selten blüht 8axit'raKa biroulus, ein gelber Stein­brech, der in seiner nordischen Heimat ein prachtvoller Schmuck der Wiesen ist. l'aruassia palustris, das Herzblatt, mit den langgestielten, reizenden Blüten, dessen weiße Blumenblätter mit wässrigen Adern durchzogen sind, und die im Innern ein zartes, gelbliches Kränchen erkennen lassen. DieSpiräe" lAlipeiulula ulmaria, entwickelt seine dichten, weißen, strengriechenden Blütenstände ineist in Gebüschen. Das Blutauge, kotentilla palustris, fällt durch seine schwarzpurpurnen

Einzelblüten sehr auf, die übrigen t'. (Fingerkraut-)Arten haben gelbe Blüten, unter ihnen ist namentlich die langkriechende b' roptaus häufig. I'oterium okki- cinalk (danL-rtisorda) ist eine hohe Pflanze mit kleinen, dunkelblutroten, in kugelige Köpfe vereinigten Blüten.

Schmetterlingsblütler sind wegen der Luftarmut des Bodens an nassen Stellen meist wenig zahlreich.' Auch hier tritt ein Hornklee, lmtus uliKiuosus, auf, der aber viel größer ist als der S. 2H7 genannte; Vatlr^rus paluster hat kletternde, geflügelte Stengel und schmutzigblaue Blüten, er fällt von weitem auf, wie auch der violettpurpurne Sumpfstorchschnabel, Oaranium palustro. Ihnen gesellt sich mitunter die bis über meterhohe Riesenwolfsmilch, Vuplrorbia palustris, mit den gelben Blutenständen. Zwischen den größeren Pflanzen ist der Boden oft ganz bedeckt mit den runden Blättern der langkriechenden Pvsimaellia uummularia, die reichlich ihre gelben Blüten entwickelt, ihre Verwandte, K vulgaris, ist bis über meterhoch, aufrecht und verzweigt. Oft in großen Mengen vorhanden ist der Fieberklee mit den sehr bitteren, dreizähligen Blättern und den weißen, fein- gewimperten Blüten. Nirgends fehlen die rauhhaarige Schwarzwurzel, 8vm- pch'tum okkieiuale, von der immer einige Exemplare violette, andere weiße, nickende Blüten entwickeln, und das Sumpfvergißmeinnicht, Nvosotis palustris, dem öfter die ähnliche, aber mit rundem Stengel versehene A. oaospitosa beigesellt ist. Der hohe Wolfstrapp, lchcopus Vuropaeus, mit den kleinen, weißen, purpurnpunktierten Blüten und den gesägten Blättern ist auch sehr verbreitet, ebenso der stinkende Ziest, 8taeb^s paluster, mit schmalen Blättern und schmutzigrosa Blüten. An Weiden usw. rankt oft das Bittersüß, 8olanum äuleamara, mit violetten Blüten