Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1909) Die Natur / von G. Schwalbe ...
Entstehung
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Körbchenblütler sind auch auf nassen Miesen meist in großer Zahl vertreten, so besonders zwei Distelarten, das schlanke, sehr stachelige Oirsium palustro, mit gehäuften, kleinen, roten Köpfen, und das kräftig, hellgrüne 6. oloraeouin, mit den weißlichen, von gelblichen Hochblättern kohlkopfartig eingehüllten größeren Köpfen. Sehr merkwürdig ist auch das große Kreuzkraut, Konsolo palnstor, die ganze sehr kräftige Pflanze ist kleberig-zottig. Wohl die größte Staude der Flora ist der schlanke Koncllus xaluster mit blaßgelben Blüten, durch die tief pfeilförmigen Blätter leicht kenntlich. Von kleineren Kompositen sind neben einer Sumpfform des gemeinen Löwenzahns nur noch einige Orepis-Arten (mit verzweigten Stengeln) zu nennen, 6. prrlnäosa mit dotier-, O. vlrens mit hellgelben Blüten. Zm Spät­sommer ist das hohe Lupatorlunr eaimabiimm, -er Wasserdost, mit den vielen kleinen, trübrosa gefärbten Blütenköpfen sehr auffällig.

5. Ufer und Wasser.

So streng geschieden die Pflanzengenofsenschaften der Wiesen von denen der Ufer zumeist erscheinen, jene mit meist mittelgroßen Pflanzen, diese besonders durch die hohen Rohrgräser usw. ausgezeichnet, so sind doch namentlich in Niederungs­gegenden mit stark schwankendem Wasserstande die Grenzen oft stark verwischt, und die Uferflora nimmt eine sehr von der gewöhnlichen abweichende Physiognomie an. Durch häufig wechselnden Wasserstand und ebenso durch sehr bewegtes Wasser an den Ufern treten die Rohrgräser und ihre hochwüchsigen Begleiter mehr und mehr zurück, und der durch das Wasser an der Oberfläche oft hin und her bewegte Boden lsei es Schlick oder Sand), besiedelt sich in kurzen Zeiten der Ruhe mit meist ein­jährigen Pflanzenarten, mit einer Pflanzengesellschaft, wie wir sie auch in Fluß­betten finden, an Stellen, die alljährlich zur Zeit der Hochwässer überschwemmt sind und in ihrer Oberfläche dabei verändert werden.

Zunächst wollen wir die Flora der mit Hochgräsern bewachsenen Ufer be­sprechen, wie wir sie bei uns sehr verbreitet an Seen, Bächen usw. finden. Außer den bei den nassen Wiesen genannten Schachtelhalmen bilden namentlich folgende Pflanzen die Hauptmassen der Uferbestände. Die Rohrkolben (auch Bumskeulen oder Schmackedutschken genannt), die breitblättrige, niedrigere Tchpba latäkolia, und die schmalblättrige, höhere 1. uuKustikolia, bilden oft einen so dichten Gürtel um die Ufer, daß sie selbst dem sonst alles beherrschenden Schilfrohr, ^runäo pbraZ- miles eonrmunr«) erfolgreich Konkurrenz machen. Zwischen beiden

kommt ein Bastard, Klauen, vor, der meist durch stark graugrüne Farbe aus­gezeichnet, größer wird als beide Gltern, und öfter bis H m hohe große Be­stände bildet. Hierzu kommen von Rohrgräsern noch rbalari« arunälnaoea, häufig als Havelmiliz bezeichnet, mit einerseitswendiger Rispe. Die mit weißgestreiften Blättern als Bandgras der Gärten sehr bekannt ist, und die echte Miliz, im Oder­bruche auch Lösch genannt, (tlycsria aguaklea (6. <MHa), mit den breiten Blättern und den zusammengedrückten Trieben. Dazu kommen dann fast stets zwei hohe Binsen aus der Familie der Lauergräser, Keirpus lacuster, mit dunkelgrünen und den meist etwas niedrigeren, Ko. Isdornaomnntaui, mit graugrünen Stengeln.