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Binnendünen; bei mäßiger Feuchtigkeit bildet das Heidekraut dichte Bestände und überzieht in der eigentlichen Heide oft weite Strecken. Wird der Boden irgendwie ertragreicher, nährstoffreicher oder lufthaltiger, so leitet der dann sich entwickelnde Kiefernwald zu den Formationsgruppen mit stärkerer Stoffproduktion (Wäldern usw.) über. Wird der Boden dauernd feucht oder ist die jährliche Niederschlagsmenge groß genug, so siedeln sich Torfmoose (Kpbu^num) an, und die Bildung eines Heide- oder Hochmoores beginnt; das letztere lebt also nicht vom Grundwasser, wie die bis jetzt besprochenen, sondern von den mineralstoffarmen Regenwässern. Sammelt sich dieses arme und meist nun auch durch die Humussäuren saure Wasser an bestimmten Stellen, so bilden sich Heidetümpel oder Seen, die meist eine sehr ärmliche Flora besitzen.
H,. Sandfelder, Binnendünen.
Sandfelder und Binnendünen sind in manchen Teilen der Mark sehr verbreitet, gewisse Gegenden mit reichlichem Sandboden, namentlich im südlicheren Gebiete, haben ja der Provinz den unverdienten Namen, des Reiches Streusandbüchse, eingebracht. An vielen Vrten, auch in der Umgebung Berlins, sind die Lande zu oft recht beträchtlichen Dünen aufgeweht, die als ursprüngliche Flora eine recht lückenhafte Pflanzendecke trugen, jetzt aber zumeist festgelegt und mit Kiefern aufgeforstet sind, die auch, wenn sie erst in die tiefere Bodenschichten gelangt sind, in denen die Feuchtigkeitsschwankungen nicht mehr so groß sind, eine oft kräftige Entwicklung zeigen. Stellenweise aber liegen große Sandfelder noch brach und bleiben ungenutzt; ihre Flora ist etwa die folgende:
Als Leitpflanzen sind fast stets zu finden das kleine, graugrüne, borstliche Büschelgras, ^VeinFärtusria eaueseeus, welches neben Flechten seine kleinen Rasen bildet. Lang kriecht in geraden Zeilen eine Legge, 6arex areuaria, dessen braune strickartige Grundachse im Boden stark terpentinartig duftet und deshalb auch in den Apotheken verwendet wird. Die kleinen graugrünen 8el6rautbu8-(Knaul-)Arten mit gegenständigen nadelförmigen Blättern und den kleinen grünlichen Blüten, der ausdauernde 8. psreuuis und der einjährige 8. anuurm, fehlen ebenso selten, als die beiden kleinen weißwollig-filzigen Vilaxo-Arten, I?. arvonsis mit einfachen und V. minima mit gabelästigen Zweigen.
Der Ackerschachtelhalm durchzieht den Boden oft in großer Wenge, ebenso ein breitblättriges 6alamaAro8ti8 epiZsa und ein schmalblättriges Gras 6.
arsnaria, beide groß, mit großer, dichter Rispe, die beim ersteren Braun, beim zweiten strohgelb ist. Von niedrigeren Gräsern treten die beiden Schwingelarten mit borstlichen Grundblättern, V. oviua, der dichte, büschelbildende Schafschwingel und die kriechende V. rubra oft in großen Acengen auf und bilden eine charakteristische Formation. Schlanke, fingerförmig gestellte Ährchen haben das flach niederliegende Vauieum z-labrum und das aufrechte 1'- sauAuinals, die Bluthirse. Im Frühsommer bedecken öfter noch einige einjährige kleine Gräser locker den Boden, so die sehr feine ^.ara rarvopbvlloa.
Von weiteren Arten sind zu nennen: der Spargel, ^.nparaxus okkiemalch der durch seine äußerst feinverzweigten Ästchen mit den nadelartigen letzten Auszwei-