Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1909) Die Natur / von G. Schwalbe ...
Entstehung
Seite
259
Einzelbild herunterladen

259

schnitten der Blätter; mit ihnen fast stets auch ein Habichtskraut, Nioruelruu xrlo- 86lta, mit unterseits weißen Rosettenblättern. Auch die einjährige Wetterdistel ist nicht selten.

8. Echte Heide.

Die 6u1Iuua-Heide, also eine in der Hauptsache'aus dem dichten Teppich des Heidekrautes, 6utluuu vulgaris,bestehende Formation, ist in Brandenburg nur in einigen Teilen auf große Strecken herrschend zu finden, so in der Lausitz und in der Prignitz; in der übrigen Mark kommen zwar auch mcht selten echte offene Heide­flächen vor, aber in der Mehrzahl der Fälle sieht man 6alluuu in großen Mengen in den Kiefernwäldern gedeihen. De mehr wir aus den feuchten Teilen des Nord­westens nach dem trockneren Binnenlands fortschreiten, desto mehr tritt für das Heide­kraut die Notwendigkeit des Schutzes gegen die heißen Sonnenstrahlen hervor, ja, in einigen Teilen Gosens schon wird angegeben, daß sich DuIIuuu dort nicht oder nur schlecht im Freien kultivieren lasse. Entsprechend der verhältnismäßig geringen Verbreitung echter Heiden ist die sie begleitende Pflanzengenossenschaft nicht sehr reich.

Neben den im vorigen Abschnitt genannten kleineren Gräsern bildet auf dem stark humosen Boden oft das Kammgras, Rurckus stiäeta, dichte Rasen. Hin und wieder findet sich die Kriechweide, 8akix repsus, auch hier in Menge, und im Früh­jahr sieht man die lllutsarillu-Arten (s. S. 230) blühen; zur selben Zeit entfalten die gelben Frühlingsfingerkräuter, kttksutilta'Arten, ihre gelben Blüten auf den dichten, niedrigen Polstern, und ebenso der kleine gelbe Ginster, Oauistu pilosg, (S. 230), seltener gesellt sich die stechende O. Oovumnieu bei. Die Krähenbeere, Lmpklrum uitzrum, die ebenso wie die Bärentraube, ^vetostupllykos ura ursi (S. t55 u. S. 23t), in der Lüneburger Heide z. B. eine wichtige Rolle in dieser For­mation spielt, ist bei uns selten.

An Wegen, Grabenrändern usw. ist das schmalblättrige Weidenröschen, Lpikobiuru uuAustikolium, durch seine großen Blüten oft eine herrliche Zierde, mit der der blaue Enzian, Oeutiauu puoumouunkbe, in der Heide im Spätsommer wetteifert. Der Thymian überzieht oft, namentlich in den nicht zu den Heidegebieten gehörenden Teilen der Provinz, größere Strecken, in der Blütenfarbe die des Heide­krautes nachahmend. Von Ehrenpreisarten ist die hellblaue, behaarte, kriechende Vovouicu okkiciuslis häufig. Auch ein kleinblütiger Augentrost, Lupllrasiu Aru- eitis, ist nicht selten. Zn den Heidegegenden tritt an solchen Orten, an denen der Boden durch das Abstechen lAbplaggenj der Heidenarbe als Streu entblößt ist, oft die ecbte beulen moutunu in Menge auf. Zufolge der Seltenheit der Pflanze bei uns, werden allerhand Kompositen für Arnika gehalten und als solche verwandt, ^ruicu ist aber leicht durch die stets zu zwei gegenständig stehenden Blätter und die schönen orangegelben Blüten kenntlich.

L. Feuchte Heide und Heidemoore.

Zn den feuchten Senkungen wird die Flora der Heiden meist reicher, die vor­hergenannten bleiben zum größten Teil, ebenso wie die meisten Sandfelderpflanzen