Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1909) Die Natur / von G. Schwalbe ...
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Beispiele sei auf den Floh und den Spulwurm hingewiesen, In beiden Gruppen gibt es Schmarotzer, die stets aus oder in dem Körper ihres Wirtes leben, diesen also freiwillig nie verlassen, wie die Räudemilbe unter den Lkto-, die Bandwürmer unter den Gntoparasiten, Andere hingegen suchen nur zeitweise ihren Wirt heim; die einen tun dies im Larvenleben, die anderen als ausgebildete Tiere. Beispielsweise seien als temporäre Ektoparasiten Zecke und Wanze genannt, als temporäre Lntoparasiten die unter der Haut mancher Haustiere sich entwickelnden Hautfliegen oder Bremsen. Mit diesen Beispielen sind auch bereits die Hauptgruppen der Tiere bezeichnet, in welche wir systematisch die Schmarotzer den übrigen Tieren einreihen. Ts sind Gliedertiere, wie Flöhe, Fliegen, Läuse, Wanzen, Milben und Zecken, und ferner Würmer, von welchen der Spul- und der Bandwurm die bekanntesten sind. Doch ist zu bemerken, daß auch in anderen Tiergruppen vereinzelt Parasiten zu finden sind, so unter den Protozoen oder Urtieren.

Ls ist interessant zu beobachten, daß die Haustiere von ihren Parasiten häufig nur in geringem Maße gesundheitlich beeinflußt werden, während diese Parasiten, wenn sie auf den Menschen übertragen werden, gefährliche Erkrankungen Hervor­rufen. Ich erinnere nur an die Trichine, welche dem Schwein nicht schadet, den Menschen aber auf das Krankenlager oder Totenbett wirft.

Bor der Übertragung der Parasiten vom Schlachtvieh auf den Menschen soll die obligatorische Fleischbeschau schützen.

Im Schlachthause zu Lberswalde wurden in den letzten Jahren folgende Para­siten beobachtet:

Die Rinderfinne (Olystieerens inorrnis), aus welcher sich der unbewaffnete Bandwurm des Menschen (lueuia suKmatu) entwickelt.

Die Schweinfinne (Oyslioerens eellulosno), das Iugendstadium des bewaff­neten, d. h. mit einem Hakenkranz versehenen Bandwurmes des Menschen sillkreuiu solinm).

Der Leberegel sUistomum boxutieuw) bei Rind und Schaf, sowie innerhalb der letzten sechs Jahre dreimal beim Schwein, d. h. dreimal unter 48 000 Schweinen.

Lungenwürmer (StrouAylus) bei Rindern, Schweinen und Schafen.

Die städtische Fleischbeschau zu Berlin wies für die Jahre syOZsy05 die in folgender tabellarischer Abersicht zusammengestellten parasitischen Würmer der Schlachttiere nach:

Ls wurden geschlachtet

Davon an ganzen Tieren beanstandet

Einzelne Teile beanstandet und vernichtet

Im

und untersucht

wegen

wegen

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Echinokokken

Leberegel

Fadenwürmer

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