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leurs; ohne Pause folgt ein Motiv auf das andere, wobei jedes solange wiederholt wird, bis ihm ein anderes einfällt, die kunstvolleren und vieltönigen 2—Zmal, die kurzen und schärferen öfter 6—7 und mehrmal.
Das Nest des Gartenlaubvogels ist ein kunstvoller Bau, ein sehr tiefer Napf, glatt und fest, stets zwischen den dünnen Ruten einer drei- oder fünffachen Zweiggabel, häufig in Syringen-, Hasel- und Hainbuchenstrauchwerk etwa in einer Bähe von 2 w. Gs enthält meist 5 Gier, zartrosa grundiert mit einzelnen weitständigen blutschwarzen Punkten.
Im großen ausgedehnten Dorngestrüpp kann man auch die gelbäugige Sperbergrasmücke (Kelvin umoriu) beobachten. Sie wird mit Ausrottung der großen Hecken immer seltener.
Fast das ganze Jahr hindurch, selbst im Muter, läßt der Zaunkönig (Dro- xlockytss purvulus) sein lautes Lied erschallen: er ist überall in Gärten,
in der Nähe des Wassers, zu finden, an dessen Nferrändsrn er sich ebenso umbertreibt, wie im Reiserhausen und in der Hecke. Seine raschen Bewegungen, seine Behendigkeit lassen ihn schwer finden und glaubt man ihn erspäht zu haben, so ist er schon in einem Schlupfwinkel verschwunden. Sein „Backofennest" steht nicht frei, sondern ist meist in irgend einem Loch einer Mauer, der Uferbefestigung, in Reiserhaufen oder ganz dichtem Strauchwerk (Wacholder) verborgen. Die sehr kleinen Gier sind weiß mit wenigen meist weitständigen roten Punkten.
Locker, wenig dicht gefügt, auch nicht sehr versteckt stehend ist das Nest der Gartengrasmücke (Kvtvin boi-lensis). Sie ist überall vorkommend, aber nie in großer Anzahl vorhanden. Auch die wunderschön singende schwarzkäpsige oder Mönchs-Grasmücke, auch Schwarzplättchen genannt (Kelvin ntrieapilln), baut ihr Nest im Strauchwerk des Gartens. Sie bewobnt Parkanlagen, Gärten, Friedhöfe, Laubwälder mit vielem Unterholz und hält sich gerne in der Höhe von s—q. w auf, so daß man das graue Bögelchen mit seinem schwarzen Scheitel leicht beobachten kann. Gs singen zu hören, ist ein köstlicher Genuß, es beginnt leise, rauh zwitschernd, geht dann zu lauten, wundervoll flötenden Tönen über.
Ist das Gestrüpp größer, wie die dichten, märchenhaft verwahrlosten Gebüsche eines alten feuchten Parkes, so wird auch die Nachtigall (Lrltbrmus luseluiu) darin heimisch sein. Auch die Nachtigall des Ostens, der Sprosser (bl. pbiloElu), ist in unserer Provinz nachgewiesen, und zwar wurde er s886 bei Finkenkrug (Span dau) im Schlagnetz gefangen und längere Zeit in der Gefangenschaft gehalten.
Heckenbewohnende Insekten sind an Hainbuchen dieFrostspanner und ein Wickler (1. erntusKuun), dessen grüne Raupe ähnlich der genannten Spannerraupe die Blätter benagt: ciuch an Weißdorn fand ich ihn und wenn ich nicht sehr irre, desgleichen an Rosen. blvouvmus-Gesträuch ist regelmäßig von den häßlichen Nestern der Gespinstmotten (Lyponomsutbrr) bedeckt. Diese leben auch an Grien sowie der Vogelkirsche und vermehren sich in günstigen Jahren so stark, daß sie Kahlfraß verursachen und nunmehr hungrig an den Zweigen und Asten spinnend umherlaufen und schließlich den ganzen Stamm mit ihrem Gespinnst, wie mit einem dicht der Rinde anliegenden Schleier überziehen.