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Auch der Buchfink macht sich durch seinen bekannten Ruf bemerkbar. Der Blutfink (bvri-bnln vulgaris) ist nur im ersten Frühjahr hier. Ls scheinen weiter im Osten beheimatete Gesellen zu sein, die sich über Winter Herumgetrieben haben und nun aus der Rückreise ihren Hunger an den eben schwellenden Rnospen der Obst­bau me stillen und dadurch großen Schaden verursachen. Nicht vergessen darf ich als Gartenbewohner den Grünling Wrivpälln ebloins) und die Schwarzamsel (Türäns irwrulrh, von welchem der erstere der dem Gärtner aus wenig geöffneten'. Mistbeet die halbwüchsigen Radieschen auszieht, den eben auflaufenden Kohl ausreißt. Der letztere gab einst zu einem sogenannte» Amselprozeß Veranlassung. Professor Semper in Würzburg hatte die Amsel in Schlingen gefangen und geschossen, weil er sie für schädlich hielt. Er wurde verklagt, aber freigesprochen, batte er recht? Viel ist in der Neuzeit über die wirtsAaftli.be Bedeutung der Amseln geschrieben worden, sei es vom Ankläger, sei es vom Verteidiger dieses Vogels. Line kurze Betrachtung ist deshalb am Platze.

Wer sollte nicht diesen schwarzen Vogel kennen mit seinem gelben Schnabel, der seine volltönende Strophe von dem hohen Wipfel eines Baumes erschallen läßt dem Atenseben zur Freude, der am kühlen Sommerabend im Garten oder auf der Terrasse des Hauses sitzt. Wer in seinem hausgarten einhergeht, kann die Schwarz­amsel sehen, wie sie am Boden hinhuscht, aufgejagt mit schäckerndem Ruf in den nächsten Busch fliegt. Nicht scheu ist sie, aber vorsichtig. Zeitig im ersten Frühjahr schreitet sie zur Brut. Das Nest, aus Lehm und Halmen geformt, bildet einen festen Napf und steht nicht hoch im Buschwerk.

Im Laufe der letzten Jahre hat die Zahl der Amseln in unseren hausgärten stark zugenommen. Ich habe eine einfache Erklärung für diese Tatsache gefunden.

Nicht nur die Großstadt wächst mit unheimlicher Geschwindigkeit; auch in den kleineren Städten, auf dem Lande regt sich mehr denn je die Bautätigkeit. Dort, wo die von unseren Großeltern und ihren Vätern benutzten Gemüsegärten vor der Stadt­mauer lagen, ziehen lange Straßen hin, neue Gärten, parkartig angelegt, eingezäunt nicht mit alten breiten Hecken, frei von alten Bäumen, wirrem Rosengestrüpp, umgeben die Neubauten. Die Feldbereinigung hat dafür gesorgt, daß alles Gebüsch im Felde verschwand. Neben vielen anderen Tieren fand hier die Drossel nicht mehr ihren Lebensbedingungen entsprechende Verhältnisse. Sie war vor allen anderen Vögeln in der Lage, sich den neuen Verhältnissen anzupassen, sie wurde wie der Sperling Allesfresser, im Neid um die Nahrung vertreibt sie andere Vögel; ihr, dem großen zanksüchtigen Vogel, weichen die kleinen, vor allen die Nachtigall. In Dannenwalde, auf dem Rittergute, waren im Interesse der Fasanenzucht alle Ratzen und jegliches Raubzeug vernichtet worden, und bald mußte man wahrnehmen, daß die Nachtigallen verschwanden. Weine Nachforsckmng ergab, daß die Schwarzamsel, deren Nester bis dahin wohl manchmal von Ratze und Wiesel geplündert worden waren, in großer Zahl vorhanden war, und mein Rat lautete: „Vernichtet die Amseln, laßt dieRatzen leben, und dieNachtigall wird sich, wenn sonst dieVerhältnisse nicht ver­ändert wurden, wieder einfinden." Womit hatte schon s87st Semper seine Maßregeln gegen die Amseln begründet? Seit HO Jahren, führte er aus, sei bei Würzburg die