Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1909) Die Natur / von G. Schwalbe ...
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Amsel heimisch; sie liebe es namentlich, die Jungen der Singvögel aus den Nestern aufzufressen. Wo Amseln sich einnisteten, verschwänden alle Nachtigallen, wie dies in Thüringen der Fall sei. Die Amsel überwintere jetzt auch bei uns. Tr fände das Wegfangen der Amsel nicht nur nicht strafbar, sondern sogar lobenswert und ver­dienstlich! Und Semper hatte damals schon recht!

Tritt man durch die Pforte in den Garten, so wächst mit der Zahl der ange­bauten Pflanzen auch die ihrer tierischen Bewohner. Die Gbstbäume werden vom Frostspanner ((ülwlmutoblu brumuta) und vom Apfelblütenstecher fchutlionomus pomorum) befallen. An den Äußersten Zweigen überwintert im Tizustand der Ringei­spinner (Loiubz-x nkustriu), dessen buntgestreifte Raupe ebenso wie jene des Goldafters in Brandenburg im Zahre sehr zahlreich war. Daß die Birn- und die Apfel­motte (Ourpoeupsu pomonsllch ebenso wie der Pflaumenwickler (Ourpocupsu kuimbrauu) in unserer Provinz nicht fehlen, weiß jeder, der madige Pflaumen am

Fig. 2. Oie Rosenblattwespe, lVlegsckile centuneulsris, auf den von ihr benagten Rosenblättern. Daneben das Rokon der Puppe. In dem hohlen Stengel die aus Blattabschnitten gefertigten

Zellen, in welchen die Larven leben.

Natürliche Größe.

Boden liegen sah und die vielenwurmstichigen" Apfel bemerkte, die allmorgendlich von der sorgsamen Wirtschafterin im hausgarten gelesen werden müssen. Am Beerenobst des Gartens tritt der Stachelbeerspanner ftckeometra ^i-ossulgrlutu), die Stachelbeerblattwespe (Reiuutns vsnrinootmch und, wenn auch seltener, in den halbreifen Früchten der Stachelbeerwickler s^ortrix ribauuu) auf. Die Himbeeren sind von der Larve des himbeerkäsers (Rvturus tomoutosus) bewohnt.

Zahlreich sind die Rosenfeinde: zwischen den zusammengeklappten Blättern oder in lockeren Gespinsten lebt das Räupchen des Dreipunktrosenwicklers (6rapbo- titbu tripnuetutu), zwischen größeren Blattgsspinsten der goldgelbe Rosenwickler slortrix tierAmunuiuus); in den welkenden jungen Trieben fand ich eine Blatt­wespenlarve, den Rosentriebbohrer s^rckis bipunetutu), an den Blättern frißt die Rosensägewespe sLmpbz-tus einetus). Zn den Blättern miniert eine Nkottenraupe (Reptieula ceutikoliellu); kreisrunde Löcher schneidet vom Rande aus die Blatt­schneidebiene (NkAuedilo oentuncnilaris) in die Rosenblätter, um aus den wegge-