Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1909) Die Natur / von G. Schwalbe ...
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außerdem nachgewiesen die F)flaumensägewespe und die Stachelbeerblattwespe, ferner Kematrw v 6 ntrl 608 U 8 und 8o1auäria uäumbrata. Auch mancherlei Schnabelkerfe finden sich an unseren, Obstbäumen, so an den Stämmen die winzigen zierlichen mies­muschelförmigen ^8pi(1iotn8 o8tr6a«koi'ini8 (Lübben) und weit verbreitet die Kommaschildlaus Lt^tilaspis pomoriim (Fürstenwalde). In meinen Obstgarten wurde letztere eingeschleppt, als in der Straße Rotdorn gepflanzt wurde, welcher von diesem Schädling befallen war. Die Blutlaus, welche in den süddeutschen Obst bauenden Gegenden sehr häufig ist, wurde vielfach auch in der Mark entdeckt, als man um s 8Z8 die San Iosä-Schildlaus fürchtend, gründlich ältere Obstbäume und Baum­schulen untersuchte. Mehrere ^pbis-Arten, so auch -äpbi8 ribl8 an Stachelbeeren sind nachgewiesen, desgleichen die Gbstbaumschildlaus (Vooauium mall), welche sich hinter den Knospen mit Vorliebe ansiedelt.

Blattmilben aus der Gruppe Vbzckvptiw, deren Speziesbestimmung auf große Schwierigkeiten stößt, wurden vielfach beobachtet, so bei Züsedom, Kreis sDrenzlau, im Verein mit Arten der Gattung Lursikex ebenso in Schmöckwitz und in der Kolonie Grunewald, und zwar nicht nur auf Kernobst, sondern auch auf Walnuß­blättern (s896).

Schließlich sei der winzigen Spinnmilbe slsti-uu/ebrm tslnriuch gedacht, welche gar manche Bäume wie die Linde (Eberswalde), aber auch Stein- und Kern­obst sowie Stachelbeersträucher (Neuendorf bei Fürstenwalde I 898 ) befällt und Aste sowie Stämme im herbst bei der Wanderung ins Winterversteck überspinnt, so daß die Rinde wie mit einem glasartigen Überzug oder wie mit dünner, silberglänzender Eisschicht bedeckt erscheint.

Auch an den Blumen des Hausgartens entdeckt der eifrige Beobachter manchen Vertreter der heimischen Fauna, an Lilien das tiefrote Lilienhähnchen (Koma nwräiKera), dessen ihren Kot mit sich tragende Larve die Blätter der schönen Pflanze zerstört. Aber auch Falter mancherlei Art, die man sonst nicht zu sehen bekommt, beobachtet man an den Gartenblumen, welche zumal am warmen Sommerabend von Windig (8xbiux oouvolvrrlr), Ligusterschwärmer (8plr1ux IlArmtri) Wein­vogel (8pbinx elpeuor) und mancherlei Eulen besucht werden. Von Tagschmetter­lingen sei der Malvenschlüpfer erwähnt. Derselbe, 8pilotbvru8 sleoas genannt, legt seine Eier einzeln an Malvenblätter. Das junge Räupchen betrachtet es als erste Aufgabe, für ein passendes Versteck zu sorgen. Mit einem nicht unbedeutenden Spinnvermögen ausgestattet, weiß es von dem Rande eines Blattes geschickt in scharfem Schnitt einen Teil halb loszutrennen, den flatternden Fetzen umzuschlagen und mit Gespinstfäden zu befestigen. In dieser so geschaffenen Wohnung sitzt es ringförmig zusammen gerollt und nährt sich von der Blattsubstanz, indem es die Epidermis wegnagt. Ist die Raupe etwas größer geworden, dann wird das Blatt, und zwar der Rand des umgeschlagenen Teils, sowie die vor ihm liegende Blattstelle skelettiert, d. h. derart befressen, daß alle Rippen stehen bleiben. Größere und kleinere Löcher finden sich daher in der Nähe des umgeschlagenen Blattrandes, in diesem selbst, wie in dem davor gelegenen Teil des Blattes. Inzwischen ist die Raupe gewachsen; sie hat sich gehäutet und vertauscht nun die ihr zu klein gewordene