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Zlomeimtnch, oder solche, die von Schimmelpilzen befallen und von der grauweißen Nasse abstäubender Sporen bedeckt sind. Auch Wanderungen der Kohlweißlings- raupen sind in der Mark beobachtet worden. Unter anderem wird am 12. April 1901 berichtet, daß die Raupen in großen Scharen über die Straße alle in derselben Richtung wandernd einem unbekannten Ziele zustrebten, da jenseits derselben weit und breit kein Kohlfeld, sondern nur Baumbestand vorhanden war (Karlshorst, Niederbarnim).
Auch die grüne Raupe des Senfweißlings, ebenso die Kohleule, deren düstere Raupe sich tief in den Kohlkopf, zumal den Wirsig, hineinfrißt, sind in Brandenburg gemein. Bon Käfern kommt der Kohlgallenrüßler (Osutborbynolum snleioollis), dessen erbsengroße Galle man an Kohlstengeln findet, und Luricklus ebloris vor, der im Jahre I 896 auf dem Versuchsfeld der Landwirtschaftlichen Schule zu Oranienburg Wurzeln und Stengel befraß; der Rapsglanzkäfer sLIkliKktbss uoneuch war 1904 in Mittenwalde und Neuenfeld aufgetreten, und der Kohlerdfloh, der so gerne die Kotyledonen aller Kohlpflanzen benagt, war im Osthavelland MX) sehr häufig, so daß man in Fresenhagen seiner Tätigkeit in einem Rübenfeld von 18,75 Im einen Verlust von 66 "/» zuschreibt. Im Jahre 1902 litten im Kreise Angermünde die Rapsfelder ebenfalls stark unter der Tätigkeit der Erdflöhe. Schließlich sei bemerkt, daß die Kohlpflanzen auch von Blattläusen besetzt sind; Kpbis brussieue ist überall in der Provinz häufig und vermehrt sich manchmal so stark, daß viele Kohlblätter unterseits dicht von den häßlichen grauen Läusen bedeckt sind. Auch die Kohlfliege Mulbomym brusLioao) ist bei uns heimisch.
Unter den Rübenfeinden stehen für unsere Provinz die Schildkäfer obenan: On88l<lu U 6 bnl 08 u verursachte 1901 im Kreise Soldin stellenweise Verluste von sä bis 20 V«; bei Büdingershof (prenzlau) waren 1896, als die schädlichen Käferlarven bemerkt wurden, nur 14 qm befallen, 1» Tage später waren 2,5 Im stark heimgesucht. Sie ziehen sich meistens von Melden und anderen Unkräutern aus die Zuckerrüben hin. In Garzau bei Rehfelde versuchte man im letztgenannten Jahre sie durch Hühner absuchen zu lassen. Der Erfolg war nicht befriedigend, da das Federvieh die unterseits an den Blättern sitzenden Schädlinge nicht finden konnte. In demselben Jahre trat der Rübenschildkäfer ferner auf in Buchholz bei Thorin, Zehlendorf, ferner bei Bärwalde, Falkenrehde bei Potsdam, wo er in wenigen Tagen über 2 lm zerstörte, in Rohrbeck, wo über hh von 25 Im befallen wurden; in Etzin bei Nauen sahen die heimgesuchten Felder wie verbrannt aus; auch aus Blankenfelde, Friedrichsfelde und Marienfelde bei Berlin und in petkus bei Baruth wurde er damals gemeldet. Im folgenden Jahre wird nur von Ruwen bei Verbuchen ein Schaden von 50 °/o angegeben, sowie sein Auftreten bei Pfaffendorf und Gossow. Im Jahre 1H00 war der ganze Kreis Osthavelland, sowie mehrere Stellen des Kreises Teltow von ihm heimgesucht. Merkwürdigerweise trat auch der Getreidelaufkäfer, der sonst nur an Halmfrüchten gefunden wird, 1897 auch in den Zuckerrübenländereien zu Trossin bei Bärwalde N.-M. auf.
Unter den Aaskäfern (Kilplückou) sind Kilptm utrata und oxmcm 1901 bei Langheinersdorf, Arnswalde und Görsdorf, I895 in Jühnsdorf und Dyrotz, 18H8 in Kemnitz bei Werder, in Buskow und Neustadt a. d. Dosse schädlich geworden,