Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1909) Die Natur / von G. Schwalbe ...
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selbst wurde ferner häufiger beobachtet die grüne Kröte (I-uko vnriabitis), ebenso auch bei Drossen. Die Rohr- oder Kreuzkröte sLuko enlamita) fehlt ebenfalls nicht in der Mark.

Lin gemeiner Bewohner des krautig bewachsenen Ufers stehender Gewässer ist der grüne Wasser frösch (Rann escmtentn), der in gewissen Gegenden der Provinz eine ganz außerordentliche Größe erreicht. Diese große Form ist s88H als Rann koi'ti« oder auch Rann osoutsntu. vnr. rntibuinta aus dem Tegeler See beschrieben. Seine Heimat reicht von Mittel- und Osteuropa bis nach Zentralasien hinein.

An die Sage von den stummen Fröschen im Lhoriner Klostersee darf ich er­innern; dort fehlt Rann eseulentu.

Der in Deutschland nur vereinzelt auftretende Moorfrosch (kann nrvulis) wurde bei Schönwalde, paetzow und Stolp an der Nordbahn gefunden.

Zn Tümpeln, Torfstichen, Wiesengräben allgemein ist der Wassermolch oder Streifenmolch s^riton tneuintuch, seltener ist der bunte mit hohem Rückenkamm gezierte Kammolch stkriton oristntus).

Ls sei die Bemerkung hier angeschlossen, daß der in feuchten Laubwaldungen des Gebirges lebende Feuersalamander Mitte der sechziger Zähre dort gefunden wurde, wo sich in Berlin jetzt der Rangierbahnhos der Lehrter Bahn befindet. Nach einem weiteren Fund bei Altensalzwedel >876 ist der Feuersalamander nicht wieder in der Mark beobachtet worden.

Fisches

Die Fische sind die wirtschaftlich bedeutungsvollsten Bewohner des Wassers, denn durch ihre Lebenstätigkeit werden die im Wasser enthaltenen, dem Menschen un­erreichbaren, ungeheuren, sich immer wieder ergänzenden Mengen organischer Sub­stanz in eine von ihm verwertbare Form, nämlich in Fischsleisch, übergeführt. Mit der Erkenntnis der Tragweite dieser Lebensvorgänge wandte sich in der zweiten Hälfte des verflossenen Zahrhunderts das allgemeine Znteresse wiederum den Fischen zu, nachdem deren Zucht und Pflege seit langer Zeit vernachlässigt worden war. Nicht alle Fische unserer Provinz sind nutzbar; viele sind zu klein, zu grätig, nur vereinzelt vorkommend, so daß sich deren Fang nicht lohnt, andere werden ausschließlich in Bächen und Flüssen gefangen; ihre Bedeutung steht hinter jenen zurück, welche in den zahlreichen Seen Brandenburgs, in den seenartigen Erweiterungen unserer beiden Lharakterflüsse, der Havel und Spree, zahlreichen Fischern zur Beute werden. Da­neben sind jene Fische nicht zu vergessen, die als Teichfische von besonderer Bedeutung sind. Zn Deutschland gibt es etwa 70 Fischarten, von welchen in der Provinz Bran­denburg über 50 Arten nachgewiesen sind. Von diesen entfallen auf die Ordnung der Rundmäuler (Oz-clostomatn) drei Arten, auf jene der Schmelzschupper (Ou- noiäei) eine Art; die Kehlweichflosser (^imenntdini) zählen zwei, die Bauchweich- flofser (?k^ 808 tomi) vierzig und die Stachelflosser (^.enntliopteri) acht Arten.

Aus der Klasse der Knorpelfische, und zwar aus der Ordnung der Rund­mäuler, wurden drei Arten nachgewiesen. Das kleine Neunauge (l? 6 tromg' 2 on

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