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plnuorl) wird im allgemeinen nicht selten sein. Aus der panke bei Berlin stammten die Exemplare des (Zuerders (^mmoeostes brauellinlis), an welchen A. Müller 1856 nachwies, daß dieses Tier die Jugendforum des Neunauges sei, in das es durch eine Metamorphose überging. Es war, wenn wir von den Umwandlungen, welche die Plattfische in ihrer Jugend durchlaufen, absehen, der erste Fall einer Metamorphose bei Fischen. Den zweiten sestzustellen ist erst den Forschern des zwanzigsten Jahrhunderts beschieden gewesen, die mit vereinten Kräften dazu beigetragen haben, die Fortpflanzungsverhältnisse des Aales völlig aufzuklären.
Den (Zuerder sing Friedel im Tegeler See I86H; in der Panke wurde er bis in die Neuzeit beobachtet, und im Nonnenfließ konnte ich tstOO unterhalb eines Staues über hundert Exemplare fangen, die sich dort in den sandigen Utes eingewühlt hatten.
Das große Neunauge, jene Art, welche mariniert in den Handel kommt, aber auch als Köder bei der Seefischerei benutzt wird (ketrom^ou kluviuttlis), wurde im Vdergebiet nachgewiesen, während das Meerneunauge, die Lamprete (kotromv- 2 on murtuus), welche bis I m lang wird, im Elbgebiet, und zwar bei Werder a. H. sowie bei Spandau (>868) gefangen wurde.
Non den Schmelzschuppern ist nur der Stör (^eipsusor sturich jn der Provinz heimisch. Er ist der größte Wanderfisch des Atlantischen Ozeans, der Nord- und Ostsee und steigt von diesen in der Elbe und Oder auswärts; aus crsterer wurde ein Exemplar lebend auf der Jubiläumsausstellung des Fischereivereins für die Provinz Brandenburg im Jahre 1st03 zur Schau gestellt; aus früheren Zeiten seien die Fänge von f868 an der Kurfürstenbrücke (Länge des Fisches 2,5 m) und vom Jahre 1867 aus der Unterspree erwähnt. Zn der Oder wird er als Wanderfisch mehrfach beobachtet. Auch in die Nebenflüsse der Oder steigt er auf, wie in der Eilang; die Warthe und Netze führen ihn über die Grenzen der Provinz hinaus. Zm Dorfe Aäckerick a. O. kann man einen ausgestopften Stör als Wahrzeichen an dem Hause einer alten Fischersamilie sehen.
Den Sterlet, jenen in Rußland und den österreichischen Großstädten als Speisefisch sehr geschätzten Fisch P4.eip6u8sr ruttumus) aus dem Schwarzen und Kaspischen Meer können wir nicht der heimischen Fauna zuzählen. Dennoch hat er in unserer Provinz gelebt, und zwar jahrelang. Auf Befehl Friedrichs des Großen war er in mehreren Exemplaren in den Stadtgraben von Eüstrin eingesetzt worden, aus welchen diese aber gelegentlich eines Hochwassers entkamen und seitdem verschwunden sind.
Auf der obengenannten Zubiläumsausstellung des Brandenburgischen Fischereivereins hatte ich zwei lebende Exemplare ausgestellt. Dieselben stammten aus Rußland, von wo sie wahrscheinlich durch F. und E. Ziemsen in Kluß bei Wismar i. M. eingeführt wurden. Zaffd in Sandfort stellte sie 189? in Hamburg aus. Zuchtversuche, die in Sandfort angestellt wurden, sind erfolglos verlaufen. Dann wurden die Fische längere Zeit in nahrungsreichen Teichen in Bienenbüttel (Hannover) gehalten, s898 auf der Kochkunstausstellung in Hannover gezeigt und dann mir überwiesen. Auf der Reise von Hannover nach Eberswalde haben sie einen ganzen Tag ruhig am Lehrter Bahnhof in Berlin gestanden, ohne Schaden zu nehmen; sie sind also außer-