325
ordentlich widerstandsfähig. Seit wurden sie anfangs in verhältnismäßig kalten Forellenteichen mit starker Beschattung der umstehenden Waldbäume gehalten/ später wurden sie in warme Karpfenteiche übergeführt, wo sie sich noch einige Jahre hielten. Den einen fand ich eines Morgens tot auf dem Damm des Teiches liegen; wahrscheinlich war er vom Reiher getötet, der andere ging im Sommer tst05 ein und befindet sich jetzt in der zoologischen Sammlung der Forstakademie Eberswalde.
Die Knochenfische, und zwar die Weichflosser, sind, wie gesagt, sehr zahlreich an Arten.
Der Wels (Kilurus Kluuis), jener bis 3 m lange Räuber, kommt in vielen Seen vor; sein kleiner 30—st5 cm langer nordamerikanischer Verwandter, der Zwergwels ch^miurus nebulosnch, wird in manchen Teichwirtschaften, z. B. in Berneuchen, gezüchtet und ist vielfach in Teichwirtschaften gehalten worden. Unmöglich ist es daher nicht, daß er gelegentlich einmal auch von Fischern erbeutet werden mag. Den in der systematischen Reihe folgenden Hecht (Lsox luein«) brauche ich als allbekannten Bewohner fast aller heimischen Gewässer nur zu erwähnen.
Bedeutungsvoll für den Ertrag märkischer Gewässer ist der Aal.
Mancher Aberglaube knüpft sich an diesen Wundersisch, der nicht eher ausgerottet werden konnte, bis die Wissenschaft völlig Klarheit geschaffen hatte bezüglich seiner Fortpflanzung. Dieselbe vollzieht sich in folgender Weise. Im Herbst, vor Eintritt der Geschlechtsreife, wandern die weiblichen Aale aus wässern talabwärts.
Männchen zu.
Fig. ZS. Die einzelnen Jugendstadien des Aales in natürlicher Größe; oben das jüngste, unten das älteste Stadium; in dieser Form erreicht der Aal das Süßwasser.
den tief im Binnenlande gelegenen Ge- Ihnen gesellen sich im Unterlaus der Ströme die kleineren Beim Eintritt in das Meer erleiden die Aale eine Metamorphose, denn sie erhalten große, den optischen Verhältnissen der Tiefsee angepaßte Äugelt. Erst in der Tiefe von 2000 m, d. h. an einer Linie, die von der spanischen Nordküste, Irland östlich lassend, nach Norden zieht, laicht der Aal. Die wenige Zentimeter langen glashellen Jungfische, Kopkoceplmlus genannt, tragen einen breiten Flossensaum, allmählich ihre Gestalt verändernd steigen sie aus und ziehen sie zur Küste, wo sie je nach der Entfernung von den Laichstätten nach i—5 Monaten ein- treffen, um in die Flußmündungen einzudringen, wo sie als „Montöe" schon längst bekannt sind. Etwa sst m lang, findet man sie im Unterlauf der Flüsse; hier bleiben