Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1909) Die Natur / von G. Schwalbe ...
Entstehung
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Ipar>am verwendet, herrlichen Silberglanz verleiht, künstliche perlen sind Glas­blasen, welche auf der Innenseite mit Perlenessenz überzogen werden. Dies geschieht dadurch, daß vollkommen farblose Gelatine in wässeriger Salizylsäurelösung zum Aufquellen gebracht und nach Abgießen der Flüssigkeit in einem Wasserbad ge­schmolzen wird. Gin inniges Gemenge der Gelatine mit Perlenessenz wird in Form eines Tropfens vermittelst einer spitz auslausenden Glasröhre in die Glaskugel ge­bracht und aus deren Innenfläche durch geschicktes Drehen verteilt, hierdurch wird die dünnwandige Glaskugel zur künstlichen perle. Solche Glaskugeln kommen als hohle Perle mit zwei gegenüberliegenden Öffnungen in den Handel oder sie werden in Form birnenförmiger Perlen mit einer Öffnung fabriziert, welche der größeren Halt­barkeit wegen, sowie um der an sich sehr leichten perle ein größeres Gewicht zu ver­leihen, mit Wachs und Paraffin ausgegossen werden, worauf die Öffnung durch ein Tröpfchen Perlenessenz verschlossen wird.

Dem Blei nahe verwandt ist der Güster (Abramis blieon); er wird ebenfalls in der Mark häufig gefangen und auf den Markt gebracht.

Seltener werden gefangen sVbrumm vimdu, die Zährte, Abramis Hullerns, die Zope u. a. Als Rotauge bezeichnet man öfter zwei Fische, die Rotfeder sheneiseus erythrophtlmlmus) und die Plötze (ll-eueismis rntilns). Beide sind gemein in den meisten Flüssen und Seen, auch der Rapfen s^spius rupuxs und der Aland oder Ieesen sll-eneiscms iäns) ist nicht selten. In vielen Teichwirtschaften wird die prachtvoll rote Spielart desselben gezüchtet, welche als Goldorfe in Park­teichen vor dem Goldfisch, der aus Ostasien stammenden Varietät der Karausche, den Vorzug verdient, weil er größer wird, bedeutend beweglicher ist und die Oberfläche des Wassers, an der er sich stets umhertreibt, außerordentlich belebt. Den Döbel, auch Sandigel genannt (8quulius csplmlns), den man aus dem Tegeler See kennt, erhielt ich als seltenen Fisch aus der Havel bei Brandenburg.

Von kleineren biologisch interessanten, aber wirtschaftlich bedeutungslosen märkischen Fischen seien genannt: der Schlammbeißer sOoditls tossilis), dessen goldfischrote Spielart Friede! entdeckte, ferner Schmerle (Volütls hardutnla), Stein­beißer oder Sandpietzker (Ooditis tuoulu), sowie der 6 bis sO Zentimeter- lange Bitterling (Rdockons umurns), welcher durch seine Brutpflege interessant ist. Während der Laichzeit im Mai und Juni legt das Weibchen mit Hilfe einer langen Legeröhre seine 3 mm großen Eier in die Kiemenhöhle der Teich- und Flußmuscheln. In diesem eigenartigen Versteck entwickeln sie sich, worauf die junge Brut dasselbe verläßt. Auch der Stichling (Oustorosteus uenleutns), sowie die kleinere Art (Ousterostvns pnnKitius) pflegen ihre Brut. Aus feinen Wurzeln u. dgl. bauen sie ein Nest, der erstere etwa von der Größe eines Gänseeies. Dasselbe hängt in Wasser­pflanzen (pnuMtius) oder steht am Boden (ueuleutus), hat zwei Eingänge, so daß die Fischchen durch das Nest hindurchschwimmen können. Die in demselben liegen­den Eier werden von dem unterseits im schönsten Hochzeitsschmuck leuchtend gelb­roter Farben prangenden Männchen der großen Art eifrig bewacht. Der kleine Stich­ling ist zur Laichzeit unterseits samtschwarz. Echterer besitzt eine panzerartige Be- schuppung in den Körperseiten, auf dem Schwanzstiel stehen die After- und Rücken-