Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1909) Die Natur / von G. Schwalbe ...
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flösse einander gegenüber. Vor der letzteren besitzt er 34 freie Stacheln, die um- gelegt werden können; die kleinere Art hat 9sl. Stacheln vor der Rückenflosse und entbehrt der Panzerung. Diese kleinen Räuber pslanzenreicher Gewässer sind Be­wohner von Seen, Teichen und aller fließenden Gewässer bis herab zum Graben der Wiese. Die Form ihrer Flossen läßt ihre Zugehörigkeit zu den Stachelflossern erkennen. Aus dieser Gruppe sind in der Mark bekannt die Koppe oder der Kam- kopf (Lottus xobio) als Bewohner rasch fließender Bäche, wie des Nonnensließes bei Eberswalde, der allgemein vorkommende Kaulbarsch (^eerinu oeriinu) und vor allen Dingen der Barsch (Verna tluviatilis), einer unserer schmackhaftesten Fische, welcher seine 200300 000 Eier an Pflanzen und Steine in Form eines 5 em breiten, aus weißen, netzartig verschlungenen Schnüren bestehenden ringförmig geschlossenen Bandes ablegt. Ihm reiht sich an der Zander (Vuetoperea suuclra), der über ganz Deutschland in Flüssen und Seen verbreitet ist und bis vor nicht allzu­langer Zeit im Rheingebiet fehlte, wo er jedoch durch planmäßiges Aussetzen einge­bürgert ist. Zn unserer Provinz ist sein Vorkommen ungleichmäßig. Während er im ganzen Norden der Provinz mit Ausnahme des Gebietes der Löcknitz und Doste, sowie in einzelnen Gewässern des Ackerstromgebietes vorkommt, fehlt er im Süden, nämlich im Flußgebiet der schwarzen Elster, plane, Nuthe, im oberen Lauf der Nieplitz, sowie in der oberen Dahme, Spree und Neisse. Aber 700 Gewässer der Provinz besitzen Zander. (Man vergleiche die Karte S. 3s3.)

Die Aufzucht dieses wertvollen Speisefisches, der seine Eier auf besonderen Laichplätzen an Pflanzen anklebt, ist mit gewissen Schwierigkeiten verbunden. Ein See bei Dammendors, die Gewässer von Siehdichum und der Angermünder See werden in ganz besonderer Rücksicht aus Zanderzucht bewirtschaftet.

Zhres kostbaren Fleisches wegen besonders geschätzt sind die Salmoniden. Es wäre falsch zu glauben, daß diese, wie die Forelle, nur in den Bächen der Gebirge oder wie die Koregonen nur in den Alpenseen Vorkommen. Auch die Norddeutsche Tief­ebene ist reich an diesen wertvollen Fischen. Nicht weniger wie zehn verschiedene Arten derselben sind für die Mark nachgewiesen.

Die Forelle (8uliuo kario). Aberall in unserer Provinz, wo die örtlichen Ver­hältnisse nur einigermaßen an die der Forellenregion charakteristischen Merkmale er­innern, tritt diese wertvolle und geschätzte Salmonide auf, ganz abgesehen davon, daß wir passende Teiche mit ihr besetzen und sie in diesen heranziehen können.

Bekanntermaßen verläuft die Wasserscheide zwischen Elbe und Gder in unserer Provinz sehr nahe dem letzteren Strome, so daß die Gebiete westlich der Oder vor­wiegend der Elbe gehören.

Zm ganzen Flußgebiet der Gder finden wir die Forelle, also im östlichen Teil der Provinz, nämlich im Gebiet der Finow, Dorche, Schlaube, Lubst und des Bober und ferner in der Pleiske, im Postum- und pammerfließ, hauptsächlich aber in sämtlichen kleineren Wasserläufen in jenem Teil der Provinz, der von Gder, Warthe, Netze und Drage begrenzt wird. Dort sind Schlibbe, Mühlenfließ, Mietzel, plöne, Aammerfließ, Floßkanal, Kloppfließ, Aanze, Prielang, pulsfließ, Stein-, Spechts-

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